Thoben Jess
Unberechenbares Meer der Liebe
Seit Jahren steuere ich Schiffe über das Meer
Das Meer der Liebe
So schön und doch so unberechenbar
Immer auf der Suche nach einem schönen, sicheren Hafen
Denn davon gibt es beileibe nicht viele
An zu vielen Klippen und Untiefen habe ich schon Schiffe verloren
Oder in Häfen nur belegte Liegeplätze vorgefunden
Von Schiffen, die prunkvoller waren
Als meins je sein wird
Auch jetzt befinde ich mich wieder auf der Reise
Über das weite Meer der Liebe
Nach viel zu langer Zeit
Hab ich mir endlich einen Hafen auserkoren
Idyllisch und voll von Romantik
Ich hiss die Segel
Und nehme Kurs
Auf einem Hafen nach dem ich mich lang hab gesehnt
Werf Ballast über Bord und bring das Schiff auf Vordermann
Damit ich meinem altersschwachen Schiff einen würdigen Einlauf verschaff
Nach Tagen ist endlich die Küste in Sicht
Ich schrubb das Deck und hol meinen besten Anzug ans Licht
Alles aus voller Zuversicht
Einen Hafen gefunden zu haben, in dem es sich zu liegen bleiben verspricht
Endlich der große Tag
Der Hafen ist in Sicht
Ich laufe ein
Am Steuer stehend mit einem Lächeln im Gesicht
Doch was erspäht mein Ausguck dort?
Ein Schiff ist schon an diesem Ort
Größer und prachtvoller als meins
Unter fremdländischer Flagge segelnd
Liegt es dort und füllt es den Hafen aus
Voller Wehmut blicke ich
Zu dem für mich so heimeligen Ort
Und dreh bei
Mit Tränen in den Augen erkenne ich zu spät
Das mein Schiff direkt Richtung Klippen beidreht
Ungebremst krache ich gegen den Fels
Das Holz gibt nach und das Schiff zerschellt’s
Wieder hat das Meer der Liebe ein Opfer gefordert
Nicht irgendeins
Sondern zum wiederholten Male meins
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.07.2003.
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