Christiane Mielck-Retzdorff
Der Angler
Mit seiner Angel in der Hand
war er geschwind zum Fluß gerannt.
Mit kleinem Fisch fängt man die großen,
denkt er und plant schon leckre Soßen.
Was es im Sud zu schmoren gilt,
das paßt schon wunderbar ins Bild
der schönen Landschaft an dem Flusse
vermählt mich geistigem Ergusse.
Der Großen fängt er jede Menge,
im Eimer quirliges Gedränge,
doch da, im wunderschönen Kleid,
erscheint auf einmal eine Maid,
die sich sehr schnell zu ihm gesellt
und ihm gleich viele Fragen stellt.
Ich geh so gern den Weg am Flusse
und seh zu meinem Hochgenusse
Fische durch’s seichte Wasser zieh’n.
Die Freiheit ist doch wirklich schön.
Die Ruhe ist dem Angler heilig,
ein Flirt ist eher nur kurzweilig,
denn dieses ist der Regel Sinn.
Sonst sind die Fische schnell dahin.
Doch plagt den Angler das Gewissen.
Den Eimer in den Fluß geschmissen,
und wendet sich nun an die Maid
in ihrem wunderschönen Kleid.
Sie war jedoch derweil gegangen.
So geht’s mit Freiheit und Verlangen.
Davon träumt mein Mann beim Angeln und faßt es gleich in dieses Gedicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2009.
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