Christiane Mielck-Retzdorff
Pyrenäen
Zerfurchte Gesichter fallen mir entgegen
ins endlose Nichts des ewigen Seins,
enden auf verschlungenen Wegen
geschlagen in die blutenden Wunden des Steins.
Von brummendem Gummi täglich getreten,
trotzen sie tapfer der zerstörenden Macht.
An ihren Hängen zu ihnen beten
grad jene, die die Zerstörung erdacht.
Ihr Blut tropft Stein für Stein hernieder,
verzweifelt klammert sich der Bäume Fuß,
auch von den Gipfeln der weiße Flieder
scheint wie ein letzter Himmelgruß.
Ein Fluß streicht über glitzernd Steine,
geschwätzig wie ein altes Weib,
als ob der Berg tatsächlich weine.
Der Weg zum Meer ist ach so weit.
Ganz ruhig liegt der hohe Berg im Lichte,
zärtlich blickt er zu mir herüber,
als ob er mir etwas sagen möchte.
Traurig schlag ich die Augen nieder.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.05.2009.
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