Andrea Thiele
Clown
Lachend stehst du im Rampenlicht
Dick die Schminke im Gesicht
Johlend wird dir applaudiert
Innerlich dein Herz gefriert.
Die Maske bleibt im Gesicht dir kleben
Keiner ahnt von deinem wirklich Leben.
Ein jeder denkt, du musst so sein
Lustig nur, tagaus – tagein.
Keiner weiß, wie du wirklich bist
Sehen nur den Clown, den Artist.
Der Mensch dich glücklich wähne
Unter aufgeklebter Träne.
Du wünscht der albern Fessel frei zu sein
Melancholie, sie schleicht sich ein.
Ertönt für dich der Schlussakkord
Trägt der Schmerz dich aus der Menge fort.
So wie der Vorhang fällt
Versinkst du in eig`ner Welt.
Einsam Träne sich den Weg dann sucht
Lachen, vom Schmerze arg verflucht.
Bist nun nackt und ungeschminkt
Aus der Ferne dir die Sehnsucht winkt.
In deinen Träumen ist Glück und Liebe dein
Doch wissend, alles wird wie immer sein.
Schläfst dich in den nächsten Morgen
Zur nächsten Show, vertreibend fremder Sorgen.
Die Spuren deiner Tränen, neu mit Schminke überdeckt
Niemand wird erahnen, wer und was darunter steckt.
Andrea Thiele ©
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.05.2009.
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