Lisa Klein
Der Tod ist erst der Anfang
Ich bin bereit
Spürst Du den Wind
Mein Blick, einst leer
Gefüllt mit Kraft
Tief in mir klafft
die alte Wunde
Nährt mich wie ein Wolf
das Menschenkind
Gib mir den Dolch
Ich kämpf für Dich
Den letzten Kampf
Bis in den Tod
Jeder Feind leuchtet heute rot
Und ehrt das stolze Gemüt
Hörst Du jenes alte Lied?
In meiner Hand
Stirbt jede Träne
Die Dunkelheit liegt schwer auf mir
Doch reiße ich sie auf
Das Licht dringt in mich ein
Blendet mir die Sinne
Viel zu lang war ich
Weit entfernt vom Strom der Zeit
Unterwegs in dunkle Ewigkeit
Ein großes Mal ziert nun mein Herz
Die Wunde, einzig würdig
Eines Kriegers
Wenn sie ihn nicht erstickt
Neben mir der Strick
Weich und sanft und dick
Erstick, erstick…
Bald kappe ich das Seil...
Wachse stetig
Über mich hinaus
Finde mich neu
Blute ganz aus
Und fülle aus neuem Quell
Die alten Adern flau und scheu
Wie Feuer auf dem Eis des Seins
Atme tief, komm auf Dich zu
Ich lege meinen Arm um Dich
Küsse Dich und bette Dich zur Ruh
Weine eine letzte Träne nur für Dich
Versiegt ist jeder Quell der Hoffnung
Endlich staubt die alte Liebe
Behutsam
Zart und voller Zuversicht
So nehm ich den Dolch
Und stoß ihn mir tief in diese kranke Brust
Mit einem dumpfen Schrei und einer List
Platzt die alte Schmerzenskruste
... ich lasse es zu und wehre mich nicht...
das Blut es fließt, es sticht und bricht...
...so sehe ich das Licht...
...so sehe ich was in mir ist:
Der Künstler schuf ein neues Herz
So wird es ewig schlagen
Die Narbe, neu, doch alt zugleich
Und einzigartig in der Form
Ehern schlägt das Herz in neuem Klang
Und strahlt in ungewohntem Glanz
Von Dir geformt ist es ein Meisterwerk
Ewig dankbar für den wehen Schliff
Verlässt es den Hafen, das fahrende Schiff
Wie ein Pfeil so fliegt es nun allein
Von Weh zu Mut in ungewisses Sein
Voller Ehrfurcht
Voller hellem, neuem Schein
Mein Gesicht lag lang im Dreck
Die Augen warn in Blut ergossen
Sahen keinen Lebenszweck
Glück und Liebe warn zerflossen
es sammelt sich die alte Lauge
zu gestochen scharfem, wachem Auge
So weiß ich nun
Ich kann Dir nichts mehr geben
Es bleibt nichts mehr zu tun
Als zu sterben um zu leben
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.05.2009.
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