Im Chaos

Ich lebe im Chaos.
Manchmal.
Für manche…
Ich bin ein Chaot.
Durchaus.
Chaos im Leben.
Leben im Chaos.
Und warum auch nicht?
Nicht immer.
Muss alles wohl geordnet sein.
Nicht bei mir.
Nicht in meiner Wohnung.
Nicht in meinem Leben.
Nein.
Ich jage nicht jedem Stäubchen nach.
Mit Akribie.
Bei mir ist nicht ständig aufgeräumt.
Der Herr Bundespräsident.
Er wäre nicht immer willkommen.
Bei mir.
Chaos.
Manchmal.
Da packt mich der Putzteufel.
Und da putze ich durch.
Gründlich.
Manchmal.
Aber nicht immer…
Wenn es mich freut.
Wenn es nötig ist...

Ich bin kein Messie.
Natürlich nicht.
Es ist schon sauber bei mir.
Im Wesentlichen.
Ich bade mich.
Ich dusche mich.
Ich wechsle meine Kleidung.
Und die Bettwäsche.
Regelmäßig.
Und ich wasche ab.
Nicht jeden Tag.
Aber wann immer es angebracht ist.
Und mein WC.
Das ist immer sauber.
Ich wollte es gar nicht anders.
Aber auf dem Sofa.
Da sind Katzenhaare.
Und wo eigentlich nicht?
Wo Chaos ist.
Da ist Leben.
Zweifellos.
Wo es steril ist.
Da ist kein Leben mehr…
Da ist nur Kälte.

Im Chaos ist Ordnung.
So heißt es.
Methode und Sinn.
Während in der Ordnung.
Das Chaos regiert.
Eigentlich.
Versteckt.
Und insofern.
Mein Leben hat schon System.
Auch wenn es chaotisch ist.
Chaotisch scheint.
Oder gerade deswegen…
Ich weiß.
Was ich will.
Und was nicht.
Und wenn ich etwas von mir weise.
Oder jemanden.
Vehement.
Dann meine ich.
Was ich sage.
Bestimmt.
Chaos ist produktiv.
Dort wächst meine Kreativität.
Üppig und fruchtbar.
Und diesen Boden.
Den lasse ich mir nicht wegnehmen.
Ich brauche keine Ordnung.
Ich brauche die Saat.
In der ich gedeihe.
Mit Freude…

Vivienne

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