Julia Riedelsheimer

Abwesend

 

Für euch sieht es so aus, als würd ich aus dem Fenster sehn,

euch ist nicht klar, dass die Minuten spurlos an mir vorübergehn.

Ich bin zwar körperlich da, doch gedanklich weit weg,

und ich entdeck, nur weil ich durch jede Berührung erschreck,

dass was hier passiert, an mir vorüber treibt.

 Bin geistig bei ihm. Nur die Sehnsucht bleibt.

 

Er beherrscht meine Gedanken und ist meine Welt,

ich bin jemand, der schon in Gedanken Stunden zählt,

bis zum nächsten Wiedersehn,

und fang damit wieder von vorne an,

wenn wir mal wieder auseinander gehn.

 

 Der Körper gefangen, er bleibt an dem Ort,

die Gedanken ganz frei, und ganz, ganz weit fort.

Sie springen von hier nach da und wieder zurück,

und keiner kann sie fassen – zum Glück.

 

Denn ich bin hier und bin es doch eigentlich nicht,

seh ja doch vor mir immer nur sein Gesicht,

kann auch im Unterricht an nichts anderes denken,

meine Sinne nicht auf Mathe und Latein hier lenken.

 

Es tut mir nicht gut, das weiß ich auch,

doch erklärt das mal Herz oder Bauch,

die brauchen die Gedanken an ihn, wie ihr die Luft zum Leben,

und so wie ihr atmet, muss ich ihnen die Gedanken geben,

denn sein Name allein löst ein Feuerwerk aus an Gefühlen,

lässt meine Erinnerung in der Vergangenheit wühlen,

um wieder seine Blicke zu spüren,

oder ihn nur einmal zu berühren.

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Humorvoll schreibt der Autor über eine Kindheit im Jahr 1949 in einem kleinen Dorf in der damaligen "Ostzone".
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