FUSSBALL-Gedicht

Lieber Heinz,

Als alter Fußballer, der mit 52 sein letztes Spiel in einem Gewitterregen bestritt, lasse ich nie ein Fussball Gedicht aus. Leider gibt es den alten Sportsgeist nicht mehr. Es geht nur noch ums Geld und ums Gewinnen. Was mir auch nicht gefällt, und was bezeichnend für unsere Epoche ist die Gewalt, die sich im Sport immer mehr breit macht.

Herzlich grüßt
Karl-Heinz

Mein lieber Heinz, geb Dir nicht recht,
denk ich an Fussball... wird mir schlecht.
Nicht weil ich jenen Sport nicht mag,
weil ich es hier mal offen sag,

kaum einer, der sich heut bewährt,
kriegt diesen Lohn... was läuft verkehrt?
Wenn Männer, will sie mal so nennen,
dem Lederball mit Freud nachrennen,

und dann, so kommt es auch mal vor,
den selben kicken in ein Tor,
dann kriegen sie nicht nur Applaus...
sie leben gut (in Saus und Braus).

Während woanders, Menschen sterben,
weil sie kaum leben, nichtmal erben,
und dennoch brüllen wir wie Tiere,
beim Fussball... das geht an die Niere.

Ein jeder hat so seinen Spass,
kein Neid, ich gönn denselben das...
doch bin ich blöd, weil ich - wie Fritz
nicht gaffend vor der Glotze sitz,

und brülle diese Kiste an...
(weil ich nicht mehr klar denken kann)
und weder Frau, noch Hund, noch Kinder
die interessieren... wie ein Blinder

sitz ich vor dieser matten Scheibe
und schwitz vor Freud am ganzen Leibe.
Wenn sie gewinnen, jene Kerle,
dann strahl ich wie ne Königsperle...
Verlieren sie, die Haubentaucher,
dann werd ich plötzlich Kettenraucher...
Ist DAS NORMAL? ... das frag ich Dich...
ich find es einfach fürchterlich.

Fühl mich als Mensch (auch ohne Ball)
nicht unbedingt als abnormal.
Wenn Menschen heute unterdessen,
am Flug von einem Ball gemessen,

dann haben wir Kultur verloren,
und unser Geist ist bald erfroren.
Das meint, Dein Dichterspezl Klaus
(ich hoff Du lachst mich jetzt nicht aus)

Vermutlich hast aber das Gedicht eh ironisch gemeint, lieber Heinz (zwinker)
dann find ich es echt spitze!!!
Herzlichst Klaus

Lieber Heinz,
dein Gedicht, ein Schuss von der Mittellinie direkt ins Tor. Beim Fußball kann man ohne Schulausbildung viel Geld verdienen, was unserer Jugend ein rechtes Vorbild ist. Der Patriotismus treibt Fahnen schwingende Blüten und man kann sich bei jedem gesellschaftlichen Anlass gebildet über Abseitsfallen und Trainerwechsel unterhalten. Das kann die Dichtung beim besten Willen nicht bieten. Und nicht vergessen: heute Abend Endspiel U21!!
Ein ganz dolles Lob für dieses Gedicht und die Ergänzung mit Rudi Strahl kombiniert mit herzlichen Grüßen sendet
Christiane

Lieber Heinz!
Mit zig Millionen begeisterter Fans auf der ganzen Welt, lassen sich solch irrsinnige Transfersummen für einige wenige begnadete Spieler nicht immer glaubhaft erklären. Doch Fußball ist völkerübergreifend und meistens bis zum Schluß spannend. Fußballherz, was willst Du mehr?!? Ein tolles und lobpreisendes Gedicht auf den König Fußball von DIR!!!
Es grüßt herzlich der Schwaben-Poet Jürgen!

Großartig, lieber Heinz!
Besonders schön der Hinweis, dass auch diese Leute ihren Kopf gebrauchen, und deren Gegenüberstellung mit den Poeten...
Wieder schöne Reime, wie gewohnt, von dir.
Herzliche Grüße, Heino.

Ein tolles 1:0 für dich, lieber Heinz! Solltest aber auch mal meine "Neunzig Minuten" oder "Deitschlands weißer Brasilianer" lesen. Vor allem, weil Bernd Schneider jetzt Sportinvalide ist ... Herzlichst RT

Lieber Horst,

Satire, deren Thema und Inhalt mir gefallen... hat Rilke jemals einen Elfmeter verwandelt??? ;-)

Liebe Nachtgrüße
Faro

Wie sie auch alle heißen,
den Trainer und uns bescheißen,
dreht sich´s doch ums Geld
vor allem, in der Fußballwelt!

Liebe Grüße Dir Heinz

Franz und Herzblatt Monika

Sehr gelungen, Dein Gedicht, Heinz!
Mensch - was hab ich gestern gezittert!
War ein ungeheuer schnelles Spiel, da kann sich manche Männer-Elf ein Stück davon abschneiden...
Herzlich der Paul