Sven Später

Die Nypeden zu Mykonos

Vor langer Zeit in des Olympes Hallen,
hörte die Menschheit die Götter lallen:
"Nach all dem Wein, der uns wohl gemundet,
sei nun ein neues Stück Leben bekundet.
Lasst uns erschaffen, was bisher niemand sah.
Seid, ihr Nypeden, lebt und bleibt rar."

Aus Vogel, Schwein und Menschenkind
erwuchsen Nypeden, besetzten geschwind
eine Insel, die im mittleren Meere
des Poseidons Stolz, wenn sonst keine wäre.
Dort gaben sie sich dem Spiele hin,
da ihnen sonst fehlte im Leben der Sinn.

Als eines Tages ein recht junger Held,
der Name: Stupideos, sein Wohnort: die Welt,
gen Mykonos fuhr mit seinen Mannen,
die jede Schlacht, jeden Krieg gewannen,
da war den Nypeden als sei es gar weise,
ihm zu verderben die weitere Reise.

Das Seemannsvolk lockte lauter Gesang,
der bei achtsamem Hören nach Magendruck klang.
Wesen, die mit so grässlichen Tönen
eines Helden geschultes Ohr verhöhnen,
konnten schlecht nur und böse sich schelten
und als Stupideos' Feinde nun gelten.

Alle Nypeden auf Felsen gern saßen,
es sei denn, sie waren beschäftigt mit Grasen.
Es erblickten die Mannen die schlimmen Geschöpfe
und hatten Ideen, was zu tun, wenn die Köpfe
der schaurigen Wesen vom Rumpfe getrennt
und keine Nypede am Leben sich wähnt.

Waren sie auch dem Menschen teils gleich,
so zeigten sie mehr aus tierischem Reich.
Da die Griechen seit Wochen keinen Braten genossen,
wurde ganz hurtig und fest beschlossen:
Der Nypeden Fleisch diene bald zum Verzehr,
wenn sie erst gezogen aus dem Verkehr.

Mit Schwert und Schild, auch mit dem Speer,
stürmte heran das hungrige Heer.
Es entbrannte die Schlacht, die gar keine war,
denn heroische Siege liegen, ganz klar,
auf Seiten derer, die Helden sich nennen
und blindlings in jedwedes Blutbad gleich rennen.


"Ihr Götter, so helft uns. Beendet das Schlachten.
Die Seeleute, die nach dem Leben uns trachten,
soll eine Strafe nach göttlichem Willen
ihren garstigen Blutdurst für alle Zeit stillen."
Der Nypeden Klage verklang ungehört,
auch wenn der Zeus etwas anderes schwört.

Die griechischen Götter, niemals in Eile,
litten oft chronisch an langer Weile.
Doch fühlten sie sich auch angegriffen,
wenn sie von Wesen zum Handeln gepfiffen.
So schleuderte Zeus seine Blitze im Nu,
die trafen dann alle und endlich war Ruh'.

Nypeden, Held und die Heldenarmee
warf der Poseidon rasch in die See.
Dort sind sie auch gleich versunken,
sonst hätte die Insel zu sehr gestunken.
So endet die Sage, die niemand je kannte,
von den Geschöpfen, die Nypeden man nannte.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.07.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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