Natur und Technik

Die Natur feiert ihr

buntes Blütenfest.

Mohnwimpern flirten

lockend mit Faltern,

das dünne Röckchen

rot gebauscht.

Margeriten und

Flockenblumen

strahlen den

Gluthimmel an.

Pfirsichblättrige

nicken violettblütig

zum Sommerspiel

ihrer Artgenossinnen,

als billigten sie dies

weise lächeln.

Stolz erhebt sich

der Natternkopf

in seinem Azur,

seiner sicher,

mit dieser Farbe

viel Bienenbesuch

zu erhalten.

Der Klappertopf

ist bereits mit den

zartgelben Fähnchen

seiner zweiten Blüte

intensiv beschäftigt

und verstreut seine

Samen aus welken

Sternen der ersten Blüte.

Der Ampfer erinnert

in seinem krausen

bernsteinbraunen Kleid

bereits an den Herbst.

Von einer Brücke

bewundern Spaziergänger

weißgelbe Teppiche

des Wasserhahnenfußes

auf einem Flüsschen.

Lichthungrig wenden sich

die Blüten der Sonne zu.

Nahe Festmusikklänge

wehen ans Flussufer.

Auch die Menschen

begehen ein Sommerfest

mit Fanfarenmusik

und Shantychor

in einem Rheinhafen,

wo im Wasserbottich

des Anglervereins

fette Karpfen schwimmen,

sich Welse und Aale

auf dem Grund

aneinanderschmiegen,

das Angeln mit Rute

simuliert wird und der

Modellschiffbauverein

einen Querschnitt

durch die Geschichte

des Schiffsbaus

anhand seiner Modelle

vom Segler bis zum

modernen Schiff

anschaulich vermittelt.

Dazu schwimmen

noch steuerbare

Enten mit aufklappbaren

Flügeln in einem Becken

neben einem stolzen Segler.

Ein Minihubschrauber

umkreist Anlage,

während sein

großer Bruder

Rundflüge über

den Hafen bietet.

Weißwolkig umfährt

ein Dampfzug

das Hafengelände.

Alle verfügbaren

Ausflugsschiffe und

Polizeiboote und

laden Fahrgäste

ein zur Rundfahrt

auf dem Hafenbecken,

wo sie Kohlehalden,

Containerstationen,

Kessel, Kräne, Firmen

und Kraftwerkstürme,

aber auch blumenbunte

sommergrüne Ufer sehen,

die dem Hafen

einen naturnahen

Rahmen geben.

So liegen Natur

und Technik eng

beieinander,

von der Natur

Hervorgebrachtes

und von Menschen

Geschaffenes,

harmonisch vereint

unterm Sommerhimmel.

© Inge Hornisch