Glücksgefühle

Es regnet.
Während ich heimwärts haste.
Durch die kleinen Straßen.
Mein Haar ist nass.
Hängt in traurigen Strähnen herunter.
Schwer bepackt bin ich.
Der Weg zu mir heim.
Er zieht sich.
Und ich werde immer nässer.
In meiner Wohnung.
Alles vergessen.
Ich schlüpfe in trockene Kleidung.
Trocken und bequem…
Es ist schön daheim zu sein.
Bei mir zu sein.
Geborgen zu sein…
Den Tag Revue passieren lassen.
Mit sich selbst im Reinen…
Und die dichten Regentropfen beobachten.
Die fallen.
Schon seit Stunden.
Im Regen ist viel Ruhe.
Viel Frieden und Gelassenheit.
Und Gleichmut.
Fast ist es.
Als würde er ein Lied singen.
Eine sanfte Melodie.
Ein wenig monoton.
Aber sehr anheimelnd.
Was für ein gemütlicher Abend!
Auch wenn die Sonne nicht scheint.
Das muss sie nicht tun.
Denn sie scheint in mir…

Das Radio läuft.
Und ich schüttle den Kopf.
Wegen der Banalitäten.
Um die Politiker streiten.
Fast wie um des Kaisers Bart!
Der Regen wird stärker.
Und ich reflektiere.
Über das Dasein an sich.
Und über mein Leben…
Was richtig und was falsch ist.
Das weist sich oft erst später.
Die Zeit zeigt es…
Geduld.
Wir warten.
Unser ganzes Leben.
Auch wenn wir oft eilen.
Hasten.
Auf der Suche…
Ja.
Nach was?
Wir wissen es nicht.
Aber wir suchen ständig.
Und finden nichts.
Was wirklich unsere Sehnsucht stillt…

Der Mensch streitet.
Bizarr oft die Gründe.
Unbegreiflich oft der Sinn.
Was der Mensch nicht begreift.
Das wird er auch nicht ändern.
Was der Mensch nicht versteht.
Das bleibt ihm fremd.
Ich schließe die Augen.
Während der Regen tropft.
Fließt.
Monoton.
Ich will nicht nachdenken.
Nicht zu viel.
Ich fühle mich so wohl.
Und so sicher.
In meinem wohnlichen Heim.
Glück ist es.
Das genießen zu dürfen.
Großes Glück.
Ich möchte nicht tauschen.
Mit niemandem.
Nichts kann sich messen.
Mit dem Selbst geschaffenen.
Das Glück.
Unbeschreiblich…

Vivienne

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