Gerhild Decker

Zoff im Dachsbau

Z o f im Dachsbau

Im Dachsbau gab es heute Zoff,
weil Vater Dachs sich so besoff.
Die Dachsfrau ist total entsetzt,
ihr Mann hatte die Ehr´verletzt.

Die Kinder sind doch noch so klein,
da sollt er wirklich Vorbild sein.
Nun liegt er schnarchend in der Eck´,
bewegt sich nicht mehr fort vom Fleck.

Nach Stunden endlich wird er wach,
beklommen dachte er dann nach,
wie all das konnte wohl geschehn,
er wollt´doch nur spazieren gehn.

So nach und nach fällt es ihm ein -
schuld konnten nur die Kirschen sein,
die gleich im Garten nebenan,
sehr reif am Kirschbaum hingen dran.

Sie schmeckten ihm ach gar so gut -
so fraß er voller Übermut
die Zweige ratz-fatz völlig leer,
das runter klettern fiel dann schwer.

Als schließlich er am Boden war,
da sah er plötzlich nicht mehr klar!
Begann dann hin und her zu wanken
und hatte lustige Gedanken.

Sehr fröhlich hörte man ihn singen,
dem Regenwurm ein Ständchen bringen.
Doch diesen packte gleich der Graus,
denn er nahm sehr schnell drauf Reißaus.

Von dem Gesang herbei gelockt
kam Mutter Dachs, die nicht frohlockt.
"Weißt du denn nicht", hört man sie schrein,
"dass Kirschen gären, so wie Wein?"

Drauf trieb sie ihn mit einem Besen
in ihren Bau - das war´s gewesen.
Jetzt fühlt er sich so richtig schlecht,
ist das denn alles noch gerecht?

Und die Moral von der Geschicht:
"Traue Nachbar´s Kirschbaum nicht!"

(c) Gerhild Decker / Juli 2009

 

Anm. Die Anregung zu diesem Gedicht bekam ich durch eine Zeitungsmeldung von gestern, über die ich mich köstlich amüsierte.
Ein benebelter Dachs hat im Harz einen Polizeialarm ausgelöst. Der Dachs saß mitten auf der Straße und starrte die Ordnungshüter nur an, war nicht bereit seinen Platz zu räumen und mußte weggetragen werden.
Die überreifen Kirschen, die der Dachs wohl vorher gefressen hatte, waren im Magen zu Alkohol vergoren!
- Ich fand´s tierisch gut! -
Gerhild
Gerhild Decker, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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