Karl-Heinz Fricke

Eine Jahresuntersuchung

 Der alten Elsbeth von der Pfalz

plagten Schmerzen in ihrem Hals.

Da ging sie zum Doktor Buchen,

der sollte sie untersuchen.

 

Der Doktor, von der alten Art,

strich sich über den weißen Bart:

"Gründlichkeit ist hier vonnöten,

denn Unachtsamkeit kann töten.

 

Ziehen Sie sich mal völlig aus,

und strecken Sie die Zunge raus.

Jetzt sagen Sie zu mir einmal A.

Weit auf dem Mund, ja, wunderbar !

 

Ihre Gurgel ist ganz okey,

morgen früh tut sie nicht mehr weh.

Gurgeln Sie mit Wasser und Salz.

Das kuriert Ihren schmerzend’ Hals.

 

Sie brauchen sich nicht genieren,

jetzt überprüf’ ich Herz und Nieren,

Leber, Lunge, Magen und Darm,

auch die Beine und jeden Arm.

 

Mit achtzig sind Sie gut im Schuß,

ich Sie noch etwas fragen muss.

Haben sie noch Geschlechtsverkehr?"

Sie wusste nicht, was meinte er.

 

"Ich frag’ mal meinen Ehemann,

der sitzt im Zimmer nebenan !"

Es gibt viele kranke Leute,

voll war das Wartezimmer heute.

 

Die Wartenden entsetzte es sehr:

"Hans, haben wir Geschlechtsverkehr ?",

rief sie in das Zimmer hinein.

Dieser erwiderte mit Nein.

 

Er dachte und setzte hinzu,

und sagte dann in aller Ruh’:

Ach, liebe Frau, hier ich passe,

wir sind in der Krankenkasse !"

 

Und die Moral von dem Gedicht:

Sie wussten nicht wovon er spricht.

Sie kannten nur bekannte Worte,

die nicht von der besten Sorte.

 

Karl-Heinz Fricke  20.7.2007

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