Maria Sänger
Im Rausch der Tiefe
Ich stehe vor dem Abgrund, bewege mich auf den Seidenenfaden zu.
Finde mich auf dem Faden wieder.
Sehe nicht mehr den Anfang, sehe auch nicht das Ende,
nur den Abgrund unter mir.
Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft und keine Gegenwart.
Was soll ich nur tun ?
Eins weiЯ ich nur, am Ende des Fadens ist das sichere Ufer,
muss weiter, es gibt kein zurьck.
Das alte Leben hinter mir lassend, schreite ich entlang.
Doch plцtzlich reist der Faden und ich falle in die endlose Tiefe.
Die Tiefe des nichts !
Ich schaue nicht runter, es hat eh keinen Sinn.
Gleite hinunter ohne Halt und kann nichts mehr sehen.
Das Ende naht, ich kann es deutlich spьren.
Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft und keine Gegenwart.
Was soll ich nur tun ?
Mein Leben gehe ich noch einmal in Gedanken durch.
Wie schцn war es jung zu sein !
Wie konnte ich nur so in den Sumpf des Nichts geraten ?
Umhьllt von der Dunkelheit, mit meinen Gedanken allein gelassen,
weine um die Menschen, welche wie ich, so enden.
Weine um meine Familie, die ich alleine lasse...
Ich falle unaufhцrlich weiter...
Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft und keine Gegenwart.
Was soll ich nur tun ?
Gebe man mir doch noch eine Chance...
Ist der letzte Gedanke, bevor ich sterbe.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.07.2003.
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