Wiebke Reineke

Eine Hochzeit im Grünen

 

Von Fern klingen leise, hell und klar,

 die Glocken der Campanula.  

Sie laden ein zum Hochzeitsfeste,

die viel geliebten Hochzeitsgäste.

 

Am Tor zur großen Weidenhalle,

das schönste Hochzeitslied erschalle,

mit seinem wohlklingenden Tenor        

singt allen der Gute Heinrich vor.          

 

Frau Klatschmohn und die liebe Nichte,

erzählen die neusten Gerüchte.             

Die Rose im roten Abendkleid,              

weiß von der neusten Mode bescheid.

 Sie habe sich extra rausgeputz

und damit ihre Chance genutzt,

„…schöner zu sein als die junge Braut“,

so erzählt sie mindest allen laut.

 

Die Gäst sind allerbester Laune,

doch plötzlich verstummt das Geraune

Frau Mistel hoch auf den Baum geschickt,

hat grad die Hochzeitskutsche entdeckt.

 

„Geschmückt mit blau und gold´nem Regen,

nie hat´s ´ne schönere gegeben.“

so fährt sie vor mit groß´ Gejubel,

mit viel Drängen und riesen Trubel.

 

Die Braut ist ganz in weiß gewandet,

der Saum in zart rose gerandet.

Der Bräutigam in sehr dunklem grün,

am Kopfe ein weißes Kränzchen blühn.

So ganz schlicht und trotzdem wunderschön,

sind die zwei Brautleut hier anzusehn.

So erstrahlen sie in hellem Licht,

die Bellis mit ihrem Wegerich.

 

Die Akelei mit ihrem Häubchen,           

begrüßt die beiden Turteltäubchen.    

Es begleitet sie zum Traualtar,

die Jungfer Calluna Erica.         

 

Gerührt sind sie zu Freudenschmerzen,            

auch der Herr zum tränenden Herzen.

Die Eh besiegelt Herr Salomon              

der Staatsanwalt, in festlichem Ton.     

 

Die Freunde überbringen Gaben,         

das Paar soll seine Freud dran haben.

Jedes Fräulein und auch jeder Mann,

bringe mit, was er gut geben kann.       

 

Ew´ge Liebe, geduldige Sicht, 

verschenkt das Fräulein Vergiss-mein-nicht.

Munter hinzu tritt Herr Lungenkraut,

der auf dauernde Gesundheit baut.                      

Fragaria samt Tochterpflänzchen,        

bereiten ein kleines Hochzeitstänzchen,           

und wünschen dem frischgeback´nem Paar,    

eine enorm große Kinderschar.

Das Efeu, bescheiden ganz zum Schluss,

wünscht langes Leben mit einem Kuss.

 

Sie feiern bis zum frühen Morgen,

Vergessen ihre Alltagssorgen.

Schließlich besäuft sich der Wilde Dost,

Mit zu vielen Litern Apfelmost.             

 

Will man sie heut noch feiern sehen,   

muss man zur großen Wiese gehen.    

Dort stehen sie all in schönster Pracht,

und wiegen sich noch im Winde sacht

 

Anmerkung: Diese Gedicht enthält insgesamt 19 verschiedene Pflanzen (entweder mit deutschem oder lateinischem Namen). Findet ihr sie alle?

 

 

 

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