Ingo Baumgartner

Die Hyäne (Fauna africana)


Ich hinke, kaum der Rede lohnend,

Der kurzen Hinterbeine wegen.

Doch eile ich, kein Fußwerk schonend,

Dem Duft des Büffelrests entgegen

Wie Geier und Schakal es pflegen.

 

Wir sind nicht hässlich, wir Hyänen.

Wer wagt es, solche Mär zu streuen?

Nun gut, das Fell zeigt Zottelsträhnen,

Entbehrt das Katzenglatt des Leuen,

Kein Grund Kontakt mit uns zu scheuen.

 

Nicht mürrisch bin ich, unverträglich,

Sonst würde ich nicht nächtens lachen.

Mit Artgenossen sing ich täglich

Das Lied vom frohen Knochenkrachen,

Das mag Gerede leicht entfachen.

 

Oft mache ich mit Freunden Beute,

Der Panther zieht sie in die Zweige.

Und wieder meinen dumme Leute,

Hyänen wären, wie das zeige,

Zur Jagd zu ungeschickt und feige.

 

So fristen wir in Buch und Lehre,

Ein Leben fern den Wirklichkeiten.

Versuchen will ich, unsrer Ehre

Den Ruf des Edlen zu bereiten.

Ein mühsam Ding, nicht abzustreiten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.08.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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