Volker Winkler
Wolkensauerei
Am blauen Himmel, nicht weit oben
hat sich was Weißes langgeschoben.
es ist so hoch als wie auch breit -
Es ist die Wolke Adelheid.
Die kleine Adelheid glitt munter
an einem Waldstück rauf und runter.
Sie schaute hier und da mal rein
In diesen wunderschönen Hain,
In dessen Mitte sie erkannte,
daß Rolf, das Schwein gar mächtig rannte.
Dann hob er ab und sprang hinein
In ein Schlammloch, gar nicht klein.
Erstaunt guckt’ Adelheid genauer -
die Sau am Schlammlochrand war sauer.
Ihr neues Borstenkleid war fleckig
Und Adelheid, die lacht’ sich scheckig.
Der Sau gefiel das überhaupt nicht.
Worauf sie Adelheid gleich anspricht.
„Du ungezogne Wolke - du,
gleich bist du schmutzig, blöde Kuh.“
Ihr Borstenkleid, ganz frisch gekämmt,
War nun von Schlamm recht überschwemmt.
So nimmt sie eine Handvoll Dreck
Und schleudert es ganz heftig weg.
Mit lautem Klatsch triffts Adelheid,
die arme Wolke schimpft gescheit.
Ihr weißes Sommerkleid war voll -
Mit Schlamm, erkennt sie voller Groll.
„Na warte, dumme Sau, du kleine,
du wirst es seh’n, dir mach ich Beine.“
Die Wolke donnerte und blitzte,
die Sau, die Dumme, panisch flitzte
schnell hin und her im dichten Hain,
zum Schluß ins Schlammloch, mittenrein.
Das hätt’ die Sau doch gern vermieden,
Der Eber grunzt’ indes zufrieden.
Und die Moral von der Geschicht’,
beschimpfe nie ’ne Wolke nicht.
Du wirst es ziemlich arg bereu’n.
Die Wolke aber wird es freu’n.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.08.2009.
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