Jürgen Berndt-Lüders

Jumbos Karriere

Eine Frau lag in den Wehen.

Als sie dann ihr Kind gebar

war es um das Dorf geschehen,

weil der Knabe anders war.

 

Alle Leute kamen schauen

und das Dorf war ganz nervös.

Ganz besonders staunten Frauen,

denn sein Penis war monströs.     

                                              

„Oh, mein Gott“, sprach seine Mutter,

„wo krieg ich jetzt Hosen her?

Hosen mit nem Riesen-Futter?

Die zu finden ist doch schwer.“

 

„Deine Sorgen möchte ich haben“,

sprach da ihre Schwägerin.

„Denk an Frauen für den Knaben.

Stell’ dir vor, du hättst den drin.“

 

„Warte ab“, meinte die Alte,

die von Männern was verstand.

„bis er sich total entfalte,

denn es liegt doch auf der Hand,

dass die einen - klein und schmächtig,

wenn sie eingeschrumpelt sind -

plötzlich werden groß und mächtig,

andre, die bei manchem Kind

riesenhaft ins Leben kommen,

doch so bleiben, wenn du erst

ihn zu deinem Mann genommen

und mit ihm geschlechts-verkehrst.“

 

Doch es dauerte nicht lange,

da war auch der Letzten klar,

nahm sie ihn erst in die Zange,

wurde er ganz wunderbar.

 

Auch die Alte sprach zufrieden,

so, als wüsste sie es gleich:

„Glück ist diesem Kind beschieden.

Wenn er aufpasst, wird er reich.“

 

Und auch der Berlinerin

die grad auf Safari war

kam nichts andres in den Sinn,

als sie unsren Jumbo sah.

 

Auf dem Rücksitz des Gelände-

Wagens, den sie damals fuhr,

nahm sie es in ihre Hände,

denn sie liebte die Natur.

 

Machte ihn sich zum Begleiter

täglichen Beisammenseins.

Irgendwann gings nicht mehr weiter

denn sie wurden nicht mehr eins.

 

Ganze Scharen junger Frauen

kamen auf den Jumbo zu,

ihm war echt nicht mehr zu trauen,

und das ließ ihr keine Ruh.

 

Dann kam sie ihm auf die Schliche

in Momenten fremden Glücks.

Und was tat die Fürchterliche?

Sie erschoss ihn  hinterrücks.

 

Die Moral für alle Kerle:

Bist du wohl proportioniert,

dann erschießt dich deine Perle

eh du es erst recht kapiert.

 

Darum sei auch so zufrieden.

Etwas Andres hast du nicht.

Bist du erst mal hingeschieden,

dann ist Ende mit der Schicht.

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jürgen Berndt-Lüders).
Der Beitrag wurde von Jürgen Berndt-Lüders auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.09.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Jürgen Berndt-Lüders als Lieblingsautor markieren

Buch von Jürgen Berndt-Lüders:

cover

Hass am Camino Frances von Jürgen Berndt-Lüders



Der Jakobsweg ist Sinnbild für Frieden und Ausgleich, und trotzdem gibt es auch hier Subjektivität und Vorurteile.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Erotische Gedichte" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Jürgen Berndt-Lüders

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Willes Zeug, doch gut geleimt (altes, chin. Splichwolt) von Jürgen Berndt-Lüders (Balladen)
Zigarette danach von Marija Geißler (Erotische Gedichte)
"Umzingelt" von Eva Leitgeb (Natur)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen