Norbert Wittke

Demenz

 

 

 

 

Die Tage werden immer trister,
sie verdunkeln ihr und sein Gemüt.
Es versagen die meisten Register,
im Kopf ist nichts mehr wohlbehüt.

Die Schubladen fast alle klemmen,
es nutzt kein Ölen der Scharniere.
Gehirnströme sie überschwemmen.
Geist wird kalt als ob ihm friere.

Sie leben, leben aber auch nicht.
Nichts wissen wir über ihr Denken.
Der Geist so innerlich zerbricht,
es hilft hier nicht mehr gegen lenken.

Der Rest des Lebens wird zur Qual,
ein Leben ohne einen Zukunftstraum.
Leise fortgestohlen aus dem Lebenssaal
sitzen sie in ihrem geistig leeren Raum.

Wir wollen Gefühle für sie bewahren,
liebe Menschen, die wir gut kannten,
ohne Zukunft, das Vergangene ein Waren,
wo geistige Kräfte noch voll entbrannten.

21.09.2009           Norbert Wittke

(Zum heutigen Weltdemenztag).

 

 

 

 

 

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