Wiebke Reineke

Die Sage um den Desenberg

 

Der Desenberg, schon immer bekannt,
den Menschen aus dem Warburger Land,
voll Heimatstolz gerühmt seit jeher,
das Eiland in flachem Feldermeer.


Glaubt man alten Desenbergmythen,
sollt auf dem Berg ein Drache wüten,
das Biest in einer Höhle hauste,
und ab und zu ein Mensch verschmauste.


Zu der Zeit der große Kaiser Karl,
den Mannen seines Landes befahl,
"Töte das Tier und von diesem Tag,
bekommst du den Berg nebst Ritterschlag".


So ging manch tapferer Lehensmann,
überzeugt, dass er ihn töten kann,
mit schimmernder Rüstung, Schild und Schwert,
und ist nie wieder zurückgekehrt.


Ein noch junger Mann voll Tapferkeit,
machte sich auch zum Kampfe bereit,
ließ sein Schild zu des Schmieds Entsetzen,
mit drei großen Spiegeln besetzen.

 

So gerüstet zog er in die Schlacht,
zum Berg, der von dem Drachen bewacht,
das Tier bereits wütend ihn empfing,
kam doch schon wieder ein Eindringling.


Es stürzte sich das Ungeheuer,
auf den Kämpfer und spuckte Feuer,
der hob zum Schutze sein Schild empor,
und hielt dem Drachen die Spiegel vor.


Der sah sich in seinem Spiegelbild,
von drei Drachen plötzlich angebrüllt,
er blieb wie angewurzelt stehen,
wie konnt er die nur übersehen?


Da nutzte der wackere Recken,
des Drachen große Not und  Schrecken,
mitten ins Herze sein Schwert er stach,
bis tot der Drache zusammenbrach.


Bejubelt zog der Held der Sage,
zum Hof des Kaisers jener Tage,
wo er den Schlag zum Ritter annahm,
und wie versprochen den Berg bekam.


Seine Kinder sind noch bis heute,
allesamt stolze Adelsleute,
sie benennen sich nach seinem Werk,
`derer von Spiegel zu Desenberg`.




 

Der Desenberg ist ein kleiner Vulkan, der als Ausläufer des Vogelsberg (über 150 km entfernt) jedoch nie ausgebrochen ist. Mit seiner alten Burgruine ist er das stolze Wahrzeichen der Stadt Warburg und ist schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie "von Spiegel zu Desenberg". Wiebke Reineke, Anmerkung zum Gedicht

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