Silvia Pree

Liebe geht durch den Magen

Anfangs.
Da hat sie dir groß aufgekocht.
Das Wasser.
Es lief dir im Munde zusammen.
Kulinarische Köstlichkeiten.
Und ein paar Flaschen Wein dazu.
Und sie.
Sie war dann die Nachspeise.
Süß.
Und üppig.
Fleischeslust pur.
Einfach unwiderstehlich.
Du konntest nicht genug bekommen.
Von ihren Leckerbissen.
Und von ihr selbst.
Oft.
Da habt ihr euch geliebt.
Auf dem Esstisch.
Euch nackt gewälzt.
Auf dem Tischtuch.
Und manches Teller herunter geworfen.
Oder auch mal ein Weinglas.
Es zersprang in tausend Scherben.
Während ihr gestöhnt habt.
Eure Körper aneinander gerieben.
Und euch aufgefressen habt.
Voller Begierde.
Voller Leidenschaft…

Das ging Jahre so.
Auch noch.
Als ihr verheiratet wart.
Ihr konntet nicht genug bekommen.
Von einander.
Und manchmal.
Da habt ihr schon nackt gegessen.
Um das Begehren zu steigern.
Ihr habt eure Körper.
Zu Tellern gemacht.
Und zu Gläsern.
Und habt das Essen.
Und den Wein.
Von den Körpern geleckt.
Geschlürft.
Mit der Haut…
Prickelnd.
Erregend.
Leidenschaftlich.
So fühlte sich das an.
Der Vorgeschmack auf den Höhepunkt.
Einmal.
Da hast du ihr Pudding auf den Bauch platziert.
Und während sie schrie.
Und wimmerte.
Hast du ihn gegessen.
Nur mit den Lippen.
Mit der Zunge.
Ihr Körper.
Er wand sich.
Vor Vergnügen.
Und aus Vorfreude.
Bis deine Zunge sich Eintritt verschaffte.
In ihr Heiligstes…
Um weiter zu kosten…
Zu schwelgen.
In unglaublicher Lust!

Du erinnerst dich.
Du erinnerst dich gern.
Und du wirst wieder hungrig.
Aber auch traurig.
Wenn du nur daran denkst.
Hungrig auf ihre wunderbaren Gerichte.
Und auf sie selbst.
Wenn sie dich empfing.
Lächelnd.
Nur mit Küchenmütze bekleidet.
Und einem Kochlöffel.
Wunderbare Zeiten.
Schlemmen.
Das hatte für dich.
Eine ganz besondere Bedeutung.
Aber ihr Hunger auf dich.
Er erlosch.
Dein Blick bricht…
Heute.
Heute kocht sie für einen anderen.
Und er ist wohl zu beneiden.
Um sie.
Um diese Personalunion.
Aus verführerischer Köchin.
Und exquisitem Dessert…
Einmal nur.
Einmal nur möchtest du sie noch einmal genießen.
Sie dir einverleiben.
Du stellst es dir vor.
In unstillbarem Hunger.
Voller Verlangen und Sehnsucht…

Du schließt deine Augen.
Vor der Erinnerung.
Nein.
Nie mehr…

Vivienne

www.aus-den-tiefen-meiner-seele.com

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.09.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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