Georges Ettlin
Vaters Herz
Ach, es wird wohl jedem Sommer-Kinde
des Todes Schwärze erst im Herbst gewahr :
Dem Kind erscheint des Vaters Nächte-Schar
oh, so mutterlos im Winterwinde !
Das helle Laub von Mutters grünen Linde
fällt dunkelnd einem Kind recht balde
bei Nacht zum finstren Winter-Walde
auf Vaters Herz ; ... auf tote, schwarze Rinde !
***
c/G.E.
Vorheriger TitelNächster TitelDas Gedicht ist zunächst wie ein
runder Stein (rund wegen der Metrik)...
Als Bon-Bon intellektuell mit Bedacht gelutscht,
sind diverse Aromen langsam lösbar, empfindbar und
der Text kann über längere Zeit hinweg mit Lust
genossen werden (schmunzel*)
Das Gedicht beschreibt die Situation von einem mutterlosen Kind,
das dem gefühlskalten Vater ausgeliefert ist.
Bei den "Jahreszeiten" des Kindesalters
ist der Teenager im Herbst,
der Vierjährige bewegt sich in seinem Kindersommer,
als Baby war er in seinem Kinderfrühling.
Die starke Metaphrierung dient dem Aufbau
eines Geheimnisses, das das Gedicht
interessant machen sollte.
Liebe Grüsse von GeorgesGeorges Ettlin, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.09.2009.
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