Janine Albrecht
Spiegelbild
Ich stehe
vorm Spiegel, sehe hinein,
und was ich
sehe ist mir fremd.
Ich sehe
dort zwar ein Gesicht,
doch meines
ist es nicht.
Es steht
dort, wie gehemmt,
hoffnungslos
und ganz allein.
Dort auf
der anderen Spiegelseit,
seh ich die
bekannten Züge,
welche mir
so ähnlich sehen,
und kann es
nicht verstehen.
Es scheint
mir eine Lüge,
eine bloße
Unwahrheit.
So
zerbrechlich und so schwach,
ist das was
ich dort sehe.
Dieses
andere Gesicht,
Nein, das
bin ich nicht.
Als ich
dies verstehe,
wird etwas
in mir wach.
Dem Spiegel
bringt sein verderben,
meine
herannahende Faust,
die das
Glas nun zerschellt,
Das fremde
Ich sogleich verfällt.
Das wovor
mir eben gegraust,
suche ich
nun in den Scherben.
Hab jeden
Splitter umgewunden,
suchte an
allen möglichen Stellen,
nach dem
Ich das mir zu bieder.
Doch ich
sah es niemals wieder.
Begnügte
mich nun festzustellen:
Der Zweifel
hat den Tod gefunden.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.10.2009.
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