Janine Albrecht

Spiegelbild

 

Ich stehe vorm Spiegel, sehe hinein,

und was ich sehe ist mir fremd.

Ich sehe dort zwar ein Gesicht,

doch meines ist es nicht.

Es steht dort, wie gehemmt,

hoffnungslos und ganz allein.

 

Dort auf der anderen Spiegelseit,

seh ich die bekannten Züge,

welche mir so ähnlich sehen,

und kann es nicht verstehen.

Es scheint mir eine Lüge,

eine bloße Unwahrheit.

 

So zerbrechlich und so schwach,

ist das was ich dort sehe.

Dieses andere Gesicht,

Nein, das bin ich nicht.

Als ich dies verstehe,

wird etwas in mir wach.

 

Dem Spiegel bringt sein verderben,

meine herannahende Faust,

die das Glas nun zerschellt,

Das fremde Ich sogleich verfällt.

Das wovor mir eben gegraust,

suche ich nun in den Scherben.

 

Hab jeden Splitter umgewunden,

suchte an allen möglichen Stellen,

nach dem Ich das mir zu bieder.

Doch ich sah es niemals wieder.

Begnügte mich nun festzustellen:

Der Zweifel hat den Tod gefunden.

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