Klaus Heinzl
Schul-Ranzen-Horror...
Am Gehweg geht ein kleiner Mann.
Am Rücken trägt er eine Tasche.
Wie er die Last nur tragen kann...
wie wärs, wenn ich ihn überrasche.
„Stop, kleiner Mann... muss dich was fragen.
Was trägst du da so groß herum?
Darfst du denn so viel Schweres tragen,
den Rücken formt die Last schon krumm.
Was denken Eltern sich und Lehrer,
dein Körper ist kein Schwerlastkran.
Kriegst später sicher kaum Verehrer,
auch Schmerzen fallen bald schon an."
Würd ein Erwachsner diese Lasten
hier im Verhältnis tragen müssen,
er lehnte wohl an manchem Masten,
und müsste bald den Bordstein küssen.
Dem Lehrer, der hier Mathe lehrt,
dem ist der Dreisatz wohl bekannt.
So rechnet mal, wär nicht verkehrt,
denn jene Last ist allerhand.
Am Ende müssen dann die Kassen,
die Kosten für die Kranken blechen.
Nur weil wir uns das bieten lassen,
ich nenne das schon ein Verbrechen.
Es muss nicht sein, tagaus tagein,
dass man mein Kind zum Esel macht.
Was fällt euch Leuchten hier denn ein,
das Rückgrat beugt sich... bis es kracht.
Fazit:
Ein Lebewesen (nein, wir nicht),
das trägt sein vielfaches Gewicht.
Es kann auch lange Strecken reisen,
man nennt das Völkchen ... die Ameisen.
Doch Menschen sind – ich sag das laut –
vom Grundkonzept nicht so gebaut.
Ein echtes Fehl in unsrer Zeit,
ist die Verhältnismäßigkeit.
© kh. 05.10.2009
Vorheriger TitelNächster TitelManchmal hat man das Gefühl, die Schulleitungen denken nicht wirklich im Sinne der Schüler. In der heutigen Zeit sollte es möglich sein, Lernstoffe bzw. Inhalte aus Büchern so zu komprimieren, dass der Inhalt in den Schultaschen auf ein Drittel reduziert werden kann. Manche Bücher werden tagaus tagein oft sinnlos hin- und hergeschleppt. Überdenkt man die möglichen Folgeschäden der Schüler... dann steht dies in keinem Verhältnis zu den geringen Mehrkosten, wenn man z.B. einen Kopierer benutzen würde, um so die Schüler zu entlasten. Diese Mehrkosten könnten sich auch die Kassen teilen, weil sie letztlich dafür sorgen, dass künftige hohe Behandlungskosten und Therapien gar nicht erst notwendig würden. Die Bildungspolitiker denken oft auch mehr an die Inhalte statt an die SCHWERpunkte der erwachsenen Bürger von morgen... aber man hat das Gefühl, denen ist wichtiger dass ihr Chauffeur bereit steht und kaum einer nimmt die überladenen Kids wahr, die tagtäglich höchsten Belastungen ausgesetzt sind. Frei nach dem (blöden) Motto: Was uns nicht umbringt macht uns nur noch härter.
Härter... tzz tzz... was hab ich später von einem steifen, HARTEN Rücken.... wenn ich im Rollstuhl sitze?? Traurig aber wahr.Klaus Heinzl, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.10.2009.
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