Dagmar Senff
Zigeunerkind
Zigeunerkind
Unlängst bekam ich zu hören, ich sei ein Zigeunerkind,
wohl weil Zigeuner unbeständig und rastlos sind.
Dies mag so sein, ich will es keinesfalls bestreiten,
mein Aufenthalt war limitiert auf unbestimmte Zeiten.
Mein Leben ist rastlos, passe nicht in eine Form,
War als Kind schon nicht einfach, will leben ohne Norm.
Früh schon begann die Wanderung, weit weg von zu Haus,
hat mir nicht geschadet, überall kenne ich mich aus.
Dreiunddreißig Jahre sind auf dem Weg vergangen,
Verweilen und Wandern ohne ans Ziel zu gelangen.
Ich kann sagen, mit der Bewegung, jedem Schritt,
gewann ich Erkenntnis, nahm Menschenliebe mit.
Bin sicher kein Einzelfall, der muss ich nicht sein,
bin zufrieden mit mir, Entscheidung treffe ich allein.
Immer ist es nicht so, die Tatsache bleibt unbenommen,
würde nun schon gerne mal an meinem Ziel ankommen.
Doch bis es so weit ist, wenn ich den Punkt habe gefunden,
bleibe ich sicher länger dort, nicht nur Tage und Stunden.
Bis dahin lass ich mich treiben, wie ein Segel im Wind,
im Bewusstsein frei zu sein, frei, wie ein Zigeunerkind.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.10.2009.
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