Günter Kania
Gewittertanz
Donnergrollen, erdenwärts,
irgendwer hat ihn gerufen
Blut erstarrt im Mädchenherz
Hexenkreis, Dämonen schufen.
Alte Eiche auf dem Platz,
Jungen tanzen einen Reigen
Suchen nach dem alten Schatz,
singen laut, er soll sich zeigen.
Junge Frauen steh‘n im Kreis,
Arme in den Himmel strecken
murmeln Zaubersprüche leis
um das Zeichen zu entdecken.
Wasser strömt vom Himmel nieder
und durchnässt die junge Schar
Singend, schreiend, immer wieder
Dann ein Lied so hell und klar.
Plötzlich bricht aus Wolkeschwärze
grell und weiß ein Blitz hervor,
in dem Kreis erlischt die Kerze,
Bassbetont der Donnerchor.
Flüchtend laufen sie von dannen,
Jungen, Mädchen angsterfüllt.
Wo sie hoffnungsfroh begannen
hat der Schrecken mitgespielt
Unter einer alten Eiche
liegt ein Mädchen im Morast
Schöne junge Frauenleiche,
über ihr ein dicker Ast.
Regen prasselt auf sie nieder
und im Wasser ihr Gesicht
spiegelt sich am Boden wieder,
furchtbares Naturgericht.
© hörmal 2009
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2009.
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