Jürgen Berndt-Lüders

Wie ich die Metrik lernte

Ein Gedicht von einem Gedicht

 

Einst wollte ich Gedichte schreiben.

Ich hatte es noch nie getan,

und mir die Dichter einverleiben,

das Ganze wurde fast zum Wahn.

 

Ich las den Schiller rauf und runter,

auch Goethe, Lessing, Ringelnatz,

doch mein Niveau blieb immer drunter,

und es war alles für die Katz.

 

Ich fragte Lehrer Waldemar

den ich zur Schulzeit schon gekannt,

ob ich ein guter Schüler war.

Der hat mich Dilettant genannt.

 

Ich fragte einen Dirigenten

der ziemlich musikalisch war.

Mein Weib und er zusammen pennten,

mit zweiundzwanzig, fast ein Jahr.

 

Der sagte zu mir: lieber Fritz,

dir fehlt der Rhythmus, glaube mir.

Was du da reimst ist doch ein Witz.

Bleib einfach mal zum Tanzen hier.

 

Der Tanz war noch nicht ganz zuende.

Mein Weib sah mich verwundert an,

da schrieb ich Texte an die Wände,

nur rein mental, und was stand dran?

 

Ich lese euch den Text nun vor.

Ganz deutlich im Dreivierteltakt.

Ich hoffe, ihr habt viel Humor.

Mich hat der eh schon längst gepackt.

 

Es tanzte der Friedrich mit seiner „Ma belle“

den langsamen Walzer mal langsam, mal schnell.

Als er seinen Rücken der Tür zugewandt

kam grad Kellner Jochen mit Bier in der Hand.

 

Der Friedrich, er drehte sein Weib mit viel Schwung,

er wähnte sich seltsamerweise fast jung,

da stieß er dem Kellner frontal vor den Bauch,

der fiel fast zu Boden, das Bier aber auch.

 

Ma belle war nass und der Friedrich erst recht,

und weiter zu tanzen war auch ziemlich schlecht.

Deshalb ging der Friedrich mit Traudl nach Haus,

drum sind das Gedicht und der Walzer auch aus.

 

 

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