Annette Andersen
Des Blattes Tod (Herbstgedanken)
Wer nährt das Blatt, das grün die Bäume ziert?
Gibt Nahrung, bis es sich vom Baum verliert?
Ist es der Zweig, aus dem es einst entsprang?
Der Ast, an dem es hängt, sein Leben lang?
Vielleicht Wurzeln, die den Baum fest halten?
Borke und Stamm, die ihn fein gestalten?
Wer ist es nur? Wer macht den Baum so schön?
So standfest, stark, so herrlich anzuseh`n?
Ist`s Mutter Erde? Sie hat stets Bestand…
Ist sie`s? Hält sie das Leben in der Hand?
Bedenket das Blatt! Sein Ziel im Leben
ist`s einzig, im Herbst, ihr zuzustreben.
Ein Rascheln nur, wenn`s sacht vom Baume fällt…
Gelöst und frei legt es sich auf die Welt.
Der Erde, die es nur von oben sah,
ist es am Ende nun – im Sterben – nah.
Kurze Zeit noch lässt sie`s auf sich liegen…
Um es sanft in seinen Tod zu wiegen?
Dann nimmt sie es, getreu des Lebens Lauf,
wie auch uns Menschen, gänzlich in sich auf.
© Annette Andersen
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.10.2009.
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