Hans-Werner Kulinna
Das letzte Herbstblatt
Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
du gehst für dich in aller Ruh'
und siehst den Wald im Sonnenlicht,
sein Kleid ist bunt wie ein Gedicht.
Der Herbst spielt seine Melodie
und auch das Licht führt jetzt Regie.
Es ist ein buntes Farbenspiel,
ob braun, ob rot, ob gelb - ganz viel.
Die Blätter fallen nacheinander,
der Wind, er fegt sie durcheinander.
So zieht der Baum sich langsam aus.
Die Stürme heulen mit Gebraus.
Sie fallen alle, klein und groß,
das ganze Laub ist heimatlos.
Der Baum trägt bald sein letztes Blatt,
das er noch zu verschenken hat.
Das letzte Blatt - es schaut dich an,
jetzt braucht es keinen Reiseplan.
Es fällt zu Boden - nun ist's aus.
Du nimmst es auf und gehst nach Haus.
Und lange siehst du es dir an,
du fragst dich wie's wohl heißen kann.
Dann fällt dir auch der Name ein:
es ist ein Eichenblatt - ganz klein.
Heut kannst du in der Zeitung lesen:
Der Tod ist gestern da gewesen.
Sofort fällt dir der Name ein.
Es war der Jan, der war noch klein.
© Hans - Werner Kulinna
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.10.2009.
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