Janine Albrecht
Der dunkle Pfad
Auf dunklem Pfade wandert ich,
auf wegen fern dem Licht,
wo düstre Schatten sammeln sich,
wo vor Nebel trübt die Sicht.
Der Weg er zog sich schmal und lang,
von Bäumen überdacht,
deren Laub mir wurde bang,
war schwarz wie tiefste Nacht.
Der Schrei der Raben laut dort schallt,
als sollt er Warnung wein,
zu meiden diesen Weg im Wald,
zu beschreiten ihn allein.
Knorrig streckt sich das Geäst,
zum Weg wie fordernd Hand,
das sobald du den Weg verlässt,
deine Seele auch schon bannt.
Am Wegesrande Steine stehen,
die Grabesplatten gleich,
die dich, würdest du sie näher besehen,
ziehen hinab ins Erdenreich.
Die Luft erfüllt von wispernd laut,
es scheint der Geister Ruf,
die Furcht geht längst unter die Haut,
am Ort den der Tod selbst wohl schuf.
Kein Ende nehmen wollt der Wald,
als ich ihm folgt schon lange Zeit,
trat hervor eine Gestallt,
mitten aus der Dunkelheit.
Ein Schemen der nach mir fast,
mich mit eisig Hand berühret.
Von mir fällt plötzlich alle last,
dies war das letzte was ich spürt.
Zu Boden fiel zur Selben Zeit,
mein Körper leblos und bleich.
Der Schemen er war mein Geleit,
in des Todes Reich.
Hinter dunklem Pfades Rand,
wandle ich körperlos seither.
Das ich einst im leben stand,
scheint mir ewig her.
Erzähle was mir einst geschehen,
es schallt als Flüstern durch den Wald,
kannst du dann mein Wort verstehen,
so sehen wir uns bald.
Meine Seele kann nicht ruhen,
seit ich des Waldes Ruh gestört,
verdammt bin ich zu teilen nun,
mein Schicksal mit jedem der mich hört.
Komm nur, folge meinem Ruf,
der Lockend hier im Wald erklingt,
folge dem Pfad den Tod selbst schuf,
der auch dir das Ende bringt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.10.2009.
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