Inge Offermann

Oktoberblüten

Blasslila Zimbelkraut

und rosa Alpenveilchen

umschmiegen den

wuchtigen Stamm

des chinesischen

Rotholzbaumes.

Grüne Milchorangen

des gelbblättrigen

Osagedorn fallen

wie Brokkoliköpfe

auf die Champigonwiese.

Verschwunden sind

die Herbstzeitlosen,

dafür erscheint

violetter Safran.

Allmählich färben

sich Rebenblätter

zu mattem Gold,

mit nachtblauem

Traubenschimmer.

Grün glänzen Feigen

im dunklen Laub

und silbern die Fäden

der Bauwollseidenpflanze.

Orangegolden grüßt

kalifornischer Mohn,

blasslila letzte Skabiose

und mit sattem Purpur

das Löwenmäulchen.

Noch leuchten gelb

die Kelche von

Johanniskraut und

Sonnenröschen,

weiß die kälteresistenten

Nachtschattensterne.

Auch Dotterblumen

spiegeln ihr sattes

Goldgelb im Wasser.

Kühl blauen Lavendel,

Eisenhut und Herbstenzian

wie aufziehende Abendwolken,

orangerot flackern

die Oktoberlichter

der Lampionblumen.

Portulak lockt mit

Gelb- und Rottönen

Distelfalter und

Tagpfauenauge

zum Nektargrund.

Herbstlöwenzahn

strahlt den windigen

Oktobertag an,

während die

Stiefmütterchen

unterm braunfruchtigen

Blasenstrauch

in gelbvioletter

Schüchternheit

hervoräugen.

Späte Oktoberblüten

winken noch einmal

mit ihren Oktoberfarben.

 

© Inge Hornisch

 

Zimbelkraut (cymbalaria muralis)ghört zu den Wegerichgewächsen, gedeiht gerne in Mauerritzen und Steinfugen und kann ganze Flächen mit seinen hellvioletten Blüten bedecken.

Chinesischer Rotholzbaum (Metasequoia glyptostroboides), auch Wasserlärche oder Wasserzypresse genannt, galt als ausgestorben und wurde 1944 in China wiederentdeckt und wird inzwischen in Parks und Botanischen Gärten angesiedelt. Ich habe bei uns bisher drei dieser Bäume entdeckt. Sie tragen sommergrüne Blätter und blühen im Herbst mit männlichen Rispenblüten und unscheinbaren weiblichen Blüten, die Zapfen sind rund und rotbraun gefärbt.

Baumwollseidenpflanze (Asclepias fruticosa) trägt weiße Blüten, gleichzeitig reifen schon hellgrüne Fruchthüllen mit silbernen Fäden. Der Strauch stammt aus Südafrika.

Der Blasenstrauch (Colutea arborescens) trägt gelbe Schmetterlingsblüten und braune Fruchtschoten.
Inge Offermann, Anmerkung zum Gedicht

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