Nebelmorgen

Samstagmorgen.
Ich gieße mir den Kaffee ein.
Beiße in das Weckerl.
Die Katze.
Sie treibt sich im Flur herum.
Was hatte sie mich nicht wieder lieb!
Heute morgen…
Und ich sie erst!
Nebel.
Es ist fast schummrig.
Das Licht.
Es spendet wenig Helligkeit.
Aber die Bäume.
Sie  heben sich deutlich ab.
Baumskelette.
Fast ohne Blätter.
Vor einer Woche.
War die Blätterpracht noch üppig.
Und golden.
Aber dieses Wochenende.
Sind die Blätter dürr.
Tot.
Und sie liegen am Boden…
Leben und Tod.
So nahe beieinander.
Wie Sonne und
…Nebel…

Die Katze.
Sie klettert auf das Fensterbrett.
Stupst ihre Nase gegen die Scheibe.
Ihr Schweif peitscht.
Aufgeregt.
Fernsehen für die Katze…
Ich grinse verhalten.
Und trinke meinen Kaffee!
Das ist ein Morgen!
Beschaulich.
Grau.
Aber angenehm…
Es ist.
Als wäre ich geschützt.
Unter der Nebeldecke.
Geborgen und sicher.
Und warm…
Belanglose Musik.
Sie plätschert aus den Radioboxen…
Lullt mich ein.
Während der Kaffee…
Er wärmt mir den Bauch.
Streichelt mein Gemüt.
Das wonnige Gefühl in mir.
Es ist unbezahlbar…

Es fällt mir schwer.
Mich aufzuraffen.
Ins Bad zu gehen.
Mein Tagwerk anzugehen.
Das gar nicht so besonders ist.
Heute.
Einfach gemütlich.
Und entspannt…
Man braucht diese Tage.
Um wieder eins zu werden.
Mit sich selbst.
Der Alltag.
Er raubt oft die Kraft.
Menschen.
Die durch die Welt spazieren.
Und sich für die Creme halten.
Ihr Leben leben.
Als gäbe es nur sie.
Und ihren Vorteil…
Bis sie fallen.
Ins Bodenlose…
Es dauert oft.
Bis das passiert.
Aber es lässt sich leichter ertragen.
Wie sie sich gebärden.
Mit der Katze auf dem Schoß.
Einer Tasse goldenen Kaffee.
Und lieben Menschen im Herzen…

Vivienne

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