Klaus Heinzl
Schicksal eines Falters
Am Fenster klebte einst ein Falter.
Ein Mensch, er hatte ihn vor Tagen,
(der Falter hieß mit Namen Walter))
ganz grundlos mit der Hand erschlagen.
So klebte er nun an der Scheibe.
Sein Schicksal traf ihn mit viel Schwung.
Sein Täter (d)rückte ihm zu Leibe,
obwohl der Walter noch sehr jung.
Der Falter liebte sehr den Rapp.
Bald kam es hier zum Dialog.
Der Mensch, er hieß mit Namen Sepp
war nie sehr ehrlich (nun, er log).
So auch an diesem einen Tage.
Es nervte Sepp, bei einem Bierchen
im Zimmer, jene Falterplage !
Der Sepp sprach drum zu unsrem Tierchen:
„Komm setz Dich mal auf diese Scheibe
des Fensters, dort ganz nah am Rand.
(Nachdem ich mir die Hände reibe),
geb ich dir freundschaftlich die Hand.“
Da meinte drauf, der blöde Falter:
„Das find ich krass, na klar, schlag ein,
willst echt mein Kumpel sein, eye Alter,
dann wär ich – krass – nie mehr allein.“
Gesagt, getan, mit sehr viel Pep,
gab es nun einen lauten KLATSCH.
Der arme Walter (samt dem Rapp),
der klebte nun am Glas (als Matsch).
Gelogen war die nette Geste,
die Hand, sie war nicht nett gemeint.
Vom Falter zeugten Überreste,
wer ´s sah, hat bitterlich geweint.
Fazit:
Bist Du ein Rapper oder Falter,
dann achte gut, wem Du vertraust.
Weil Du – im Leichtsinn – (wirklich, Alter)
so manchen Handschlag nicht verdaust.
© kh. 28.11.2009
Zur Erläuterung: Rapp (ausgesprochen: Rääp) ist eine Musikart/Lebensphilosophie der
Hipp-Hopp-Generation von heute. Die Sprachart wird gerne in Berlin-Kreuzberg verwendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.11.2009.
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