Ramona Jährling

Ich muss einfach nur springen

Mit starrem Blick steht er auf dem Balkon
und er weiß nicht mehr weiter
Zig Mal stand er da schon
der Gedanke zu springen sein stiller Begleiter

Die Rechnungen türmen sich
Jeden Tag ist der Briefkasten voll
Und er weiß einfach nicht
wie es weitergehen soll

Seine Frau schuftet Tag für Tag
kommt so oft erschöpft nach Haus
Wir schaffen das, hat er immer gesagt
doch nie wurde was draus

Leise hat sie ihn einmal gefragt
Was ist aus unserem Leben geworden
Er hat nichts zu sagen gewagt
suchte hilflos nach Worten

Er sah wie traurig sie war
Hatten sie` s sich doch anders gedacht
Und auf einmal war der Gedanke da
wie er dem Ganzen ein Ende macht

Liebevoll küsste er sie noch ein letztes Mal
und streichelte ihr zartes Gesicht
bevor er aus dem Zimmer sich stahl
Sie bemerkte es nicht

Und wieder stand er mit starrem Blick auf dem Balkon
Überrannt von endloser Scham
Sein Leben ein einziger Hohn
in dem er nichts auf die Reihe bekam

Der Entschluss war gefasst
Er war mit sich nicht mehr am ringen
Für keinen bin ich mehr eine Last
Ich muss nur endlich springen

Und wie er so schrecklich gedacht
spürte er eine Hand, zärtlich und warm
Seine Frau war aufgewacht
und nahm ihn ganz fest in den Arm

Nur manchmal noch denkt er daran
wenn sie da stehen auf dem Balkon
Dann sieht er sie liebevoll an
Wir schaffen das schon

( by Ramona Jährling )

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