Melina Gittner
Ein Mann und seine Frau: Kinderwunsch
Beziehungen sind an sich ganz einfach,
ein Mischmasch aus Gefühl und Krach;
es sind die Frauen die alles verkomplizier'n,
wir Männer haben doch die aller besten Manier'n.
Pro Tag ein nettes Kompliment,
Vollbeherrschung des Temperament';
eine nette Geste, ein Liebes-Wort
und zweimal täglich ein Gebet zum Lord.
Immer nicken und nie wiedersprechen
und beim Shoppen immer freiwillig blechen;
dann wird man großzügig belohnt als Mann,
zumindest manchmal, selten, dann und wann.
So geht es im Takte, Tag für Tag,
bis eines Abends sie mich frag':
"Schatz, was hältst du eigentlich von Kindern?"
"Wo? Wie? Was ist mit Rindern?!"
"Kinder!" wiederholt sie und in meinem Kopf dröhnt Alarm,
ein komisches Gluckern spür ich plötzlich in meinem Darm;
'Kinder,' kommt's mir in'n Kopf, 'die blödsinnig über alles lachen,
die kleinen Dinger, die in die Windeln machen.
Die ständig sabbern und gerne brüllen
und mit ihrem Spielkram das ganze Haus zu müllen.'
"Wieso fragst du, Hasi?" will ich wissen,
doch würd' ihre Antwort am liebsten missen.
"Ach ich frag' ja nur. Ich mein' nach all den Jahren..."
'Kann sie damit nicht zur Hölle fahren.'
"...da wär' 'ne Familie doch ganz schön."
'Mir geht sie ganz schön auf den Föhn.
Wieso müssen Frau'n immer alles überstürzen,
unser Leben als freier Mann verkürzen;
wir waren doch glücklich, die letzten zwanzig Jahr',
mir wachsen doch erst die ersten grauen Haar'.'
"Ach Hasi, ich weiß nicht, denkst du s'ist eine gute Idee?
Vielleicht brauchst du einfach nur 'ne Tasse Tee?"
"Wieso denn nicht, Schatz. Oder bin ich etwa zu alt?"
'Das fragt sie noch, mit all den Falt'.'
Nun guckt sie mich an, wie'n Stier das rote Tuch,
ein falsches Wort von mir und sie belegt mich mit'm Fluch.
"Nein ganz und gar nicht, Hasi. Ganz im Gegenteil,
du bist doch noch jung." sprech ich nach 'ner Weil'.
"Aber Kinder, ich weiß nicht, wie soll ich's sagen,
selbst nach den letzten zwanzig Jahren,
denkst du nicht es ist etwas früh für so 'nen Schritt?"
Ich spür' ihren Blick der mich kräftig Tritt.
"Naja, ich mein ja nur. Sind schon lange zu Zweit.
Ich denke wir sind für Kinder bereit."
"Du hast ja Recht, zwanzig Jahr sind lang,
ich hab halt nur so'n bissl Bang'.
Was wenn alles anders wird, wenn's erstmal ist soweit,
und wenn wir haben für einander nicht mehr so viel Zeit.
Ein Kind braucht Liebe und Geborgenheit,
braucht Schutz und vor allem Aufmerksamkeit."
"Ach Schatzi, weißt du, das schaffen wir schon
und dafür gibt's dann heut Nacht auch 'nen Lohn;
Und neun Monate ist ja nun wirklich nicht lang',
ich nehm dir die Angst, hab' keine Bang'."
'Somit war's für sie fest beschlossen
und ich fühlt' mich als hätt' s'mir in den Kopf geschossen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.12.2009.
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