Heino Suess
Stresskönig (Parallelgedicht)
Wer hastet so bleich durch uns`re Stadt?
Es ist ein Vater, der Sorgen hat;
Er sucht Geschenke, doch es ist spät,
Denn es gibt niemand, der ihn berät...
"Mein Gott, was ich such`, das finde ich nicht -
Wohin ich schau, kein frohes Gesicht!
Geht das so weiter, bin ich bald reif,-
Find ich der Gattin nicht die Seif.-
Der lieben Frau, was mach` ich nur?
Der Seife Name, etwas mit ..jour..
War sie für`s Gesicht, gar für die Hand?
Durch Parfümläden viel`, bin ich gerannt!
Und was für die Kinder, ich finde es nicht,
So geht es, weil man zu viel stets verspricht!
Der Wünsche sind es zu viel, o je!
Auf dürrem Blatt geschrieben ich seh`-
Ich werd` zum Erlenkönig jetzt gehn,
Das ist ein Spielwaren Laden, sehr schön;
Dort kauft meine Frau auch öfter was ein,
Wird wohl auch was Schönes zu finden da sein.
Viel giftiges Spielzeug, das sehe ich dort
Erkönigs Laden, für Pänz * kein Ort. -
Ich glaub`, ich schick` doch besser die Frau:
Mir ist eh` zu überfüllt dieser Bau.-
Jetzt hab ich die Schnauz` aber sternhagelvoll;
Weiß nicht mehr, was dieser Scheiß hier denn soll?--
Ich fahr nun nach Hause, nichts geht`s mich mehr an!
Ich habe, was ich vermocht`, getan!"
So spricht der Vater, und stracks kehrt er um,
Und irrt noch `ne Weile trübselig herum,
Was ist das denn schon für ein Fest;
Wenn jemand deshalb sich so sehr stresst.
© Heino Suess 12/07 Überarbeitet 12/09
*= rheinisch für Kinder
Ich empfehle, dazu parallel, den "Erlkönig" zu lesen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.12.2009.
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