Jürgen Berndt-Lüders
Das Placenta-Hotel
Ich kenn’ eine schwäbische Frau
die wollte ihr Kind ganz genau
zu Weihnachten haben,
um doppelte Gaben
zu sparen, das hielt sie für schlau.
Silvester gebar sie das Kind,
weil Schwaben selbst Zeit-sparsam sind.
Ihr Sohn war nicht stumm
sondern schwäbelte rum
und machte, kaum draußen, schon Wind.
Sie dacht’, dies missratene Stück
bringt Zeit seines Lebens kein Glück
Sie war ganz alleine.
Sie spreizte die Beine
und schob dann ihr Söhnchen zurück.
Der Knabe gewöhnte sich schnell
an dieses Placenta-Hotel.
An nichts auf der Welt
sparst du soviel Geld.
Das hält er auch jetzt für reell.
Und träfst du sie dann irgendwo,
dann dächtest du, wer lärmt da so?
Noch eben war’s still,
und nun klingen schrill
Geräusche wie aus einem Klo!
Dies Jahr seit dem Vierten Advent
ein jeder das Duo wohl kennt.
Er sang in ihr drin
‚nen Titel von Queen,
bei Bohlen als Supertalent.
Nun ist es für jeden ganz klar,
wer da plötzlich geldgierig war.
Ihr habt es geahnt,
dass sie – wie geplant -
den Kerl Heiligabend gebar.
Und solltest du aus Schwaben sein
und setzen die Wehen nicht ein,
dann zögere nicht,
sprich ja kein Gedicht,
versprich ihm ‚nen größeren Schein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.12.2009.
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