Ramona Jährling

Und noch immer fühlt sie seine Hand auf ihrem Gesicht

Auf einmal war es zu Ende
weiß der Teufel warum
Sie liebte seine zärtlichen Hände
War sie naiv, blind und dumm?

Sie fühlte sich sicher und geborgen
vertraute ihm ganz und gar
Bis zu diesem grausamen Morgen
an dem alles auf einmal so anders war

Im Fernsehen die Nachricht von einem Mann
dessen Phantombild sie kannte
Erschüttert sah sie die Zeichnung an
die ihren Liebsten benannte

Von weitem hörte man die Sirenen klingen
Die Polizisten haben ihn mitgenommen
Eine Vernehmung soll Licht in das Dunkel bringen
Seine Frau sieht ihn an wie benommen

Bei einer Feier, einem heftigen Saufgelage
sei es geschehen
Die Indizien sind wage
aber sie stehen

Das junge Mädchen sitz da und weint bitterlich
als es von Vergewaltigung spricht
Er verhält sich höchst ritterlich
und beteuert, ich war es nicht

Zeugen das er da war, gibt es genug
und Spuren sind an ihrem Körper zu sehen
Doch ist diese Anklage vielleicht nur Betrug?
Keiner weiß was wirklich geschehen

Unter Tränen erzählt sie was er Schlimmes getan
Dazu gehört sehr viel Mut
Die Polizisten schauen sie mitfühlend an
unverständlich, warum jemand so etwas tut

Die Beweise sind schnell erbracht
Hautpartikel hat man von ihm gefunden
weil er in dieser furchtbaren Nacht
das Mädchen gewürgt und geschunden

Doch er ist sich der Schuld nicht bewusst
Er trank an diesem Abend doch viel zu viel
Hat dies das Mädchen gewusst
und trieb ihr boshaftes Spiel?

Er war immer höflich, faszinierte durch Eleganz
betörte die Frauen mit seinem Charme
Hatte in seinen Augen solch feurigen Glanz
war in der Firma der größte Schwarm

Doch nie hat er nur einer von ihnen Hoffnung gemacht
Nur seine Frau liebte und wollte er
Aber seit jener verhängnisvollen Nacht
glaubt selbst sie ihm nicht mehr

Die Verhandlung wart zügig voran getrieben
Er sollte recht schnell hinter Gitter
Nichts ist ihm mehr geblieben
Das Urteil, eiskalt und bitter

Seine Unschuld zu beteuern, völlig vergebens
Aus dem Verkehr hat man ihn nun gezogen
Untergang des schönen Lebens
Vielleicht hat das Mädchen doch gelogen?

In ihren Blicken kann man lesen
wie sehr der Hass sie quält
Vielleicht ist es ja nicht gewesen
wie sie es allen erzählt

Ein letztes Mal sieht er seiner Frau ins Gesicht
Denn nur sie liebt er so sehr
Sie glaubt wohl, dass er die Wahrheit spricht
Aber vertrauen kann sie nicht mehr

( by Ramona Jährling )

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Ramona Jährling).
Der Beitrag wurde von Ramona Jährling auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Ramona Jährling als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Lyrik und Gedankenwege. Gedichte und Kurzgeschichten von Wolfgang Scholmanns



Vielleicht machst du hier eine kleine Rast,
lieber Leser. Mag sein, du findest dich
im einen oder anderen der Worte wieder,
begegnen dir in den Geschichten und
Gedichten eigene Erinnerungen,
Begegnungen, Gefühle und Gedanken
eines oft tief in sich Versunkenen.
Das würde mich freuen,
wäre mir mehr als Lohn genug."

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Nachdenkliches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Ramona Jährling

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Moor kann schweigen von Ramona Jährling (Allgemein)
TODESGEFIEDER von Renate Tank (Nachdenkliches)
Geheimnisvoll von Edeltrud Wisser (Sinne)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen