Birger-Daniel Grein
Eindrücke einer Rollstuhlfahrerin
Es war warm und sonnig,
langsam fuhr ich mit meinem Rollstuhl durch die Stadt,
über mir die beeindruckenden Fachwerkhäuser.
Alles ganz normal?
Das denkt man doch.
Wären da nicht die Menschen um mich,
sie weichen aus,
schütteln den Kopf,
flüstern.
Ich werde schneller,
versuche wegzukommen,
weg, nur weg von all den Blicken,
den Blicken die mir sagen
was willst du hier?
hau ab!
Ein Junge schaut mich an,
ich lächle,
doch er sieht mich nicht,
er starrt in mein Gesicht,
doch er schaut ins Leere.
Er blickt an mir herunter und zeigt ein breites Grinsen.
Für einen Augenblick dachte ich er sah mich,
doch auch er sah nur meinen Rollstuhl.
Am Ende der Straße,
aus einer Seitengasse kommt eine Mutter mit ihrem Kind,
das kleine Mädchen lächelt mich an und ruft Hallo.
Ich will antworten,
doch die Mutter zieht das Kind weg,
wirft mir einen bösen Blick zu und flüstert irgendwas zu ihrem Kind.
Da bin ich nun,
in mitten vieler Menschen,
junge und alte,
und doch ganz alleine.
Als ich die Straße verlasse denke ich,
warum will mich keiner sehen,
ich bin doch wie ihr,
ein Mädchen, wie jedes Mädchen.
Eine 14-jährige voll Energie.
Energie die niemand sehen will.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Birger-Daniel Grein).
Der Beitrag wurde von Birger-Daniel Grein auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2003.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).