Jörg Dahlbeck
Klaus, die Kellerleiche
Sie ist nicht tot, doch sollte sie�s sein Wahrscheinlich hatte sie beim Sterben kein Schwein Sie wohnt allein zwischen Altglas und Tand Und war mir lange Jahre unbekannt Doch eines Tages, oder war es Nacht? Bin ich von lautem Stöhnen aufgewacht Sie stand verschämt im kalten Treppenhaus Und sagte leise: �Hallo, ich bin der Klaus!� Meine Leiche im Keller Hätt s manchmal gern heller Ich setz sie dann vor die Tür Und trink mit ihr ein Glas Bier Meine Leiche im Keller isst so gerne Nutella Ich schmier ihr ab und zu ein Brot Dann ist sie erst mal wieder� tot Ich bat sie rein, leider stank sie echt sehr Sie war ganz blass, ihre Augen waren leer Sie hatte Hunger und noch viel mehr Durst Ich gab ihr Wasser und ein Brot mit Wurst Sie lehnte ab, höflich bestimmt �Hast du nicht was mit Zucker und Zimt Oder Kakao und vielleicht Alkohol Dann trinken wir zwei auf mein Lebewohl� Meine Leiche im Keller Hätt s manchmal gern heller Ich setz sie dann vor die Tür Und trink mit ihr ein Glas Bier Meine Leiche im Keller isst so gerne Nutella Ich schmier ihr ab und zu ein Brot Dann ist sie erst mal wieder� tot Wir treffen uns jetzt jedes viertel Jahr Ich bau für sie ne kleine Kellerbar Dann können wir auch bei ihr zu Haus trinken Und brauchen nicht meine Wohnung vollstinken Wir sind jetzt Freunde für� s ganze Leben Ich hab ihr neulich Kontovollmacht gegeben Wenn was passiert, wir wollen `s nicht hoffen Steht ihr die Zukunft sperrangelweit offenVorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.01.2010.
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