Silvia Pree

Nacht

Der Zeiger der Uhr.

Er kriecht voran.

Träge.

Aber unaufhaltsam.

Ich starre aus dem Fenster.

Bisweilen auch in das TV-Gerät.

Ich bin fiebrig.

Kopfschmerzen.

Und Fragen des Lebens.

Die immer wieder durch den Kopf geistern.

Sinnfragen.

Wer ich bin.

Wie ich bin.

Und was ich sein möchte.

Quälend.

Durch das Fieber.

Ich habe nicht gewusst.

Wie verletzbar ich bin.

Bisweilen.

Und wie mich manches trifft.

Das vielleicht nicht so gemeint war…

 

Sündenbock.

Ich fühle mich oft so.

Ich frage mich manchmal.

Was ich verbrochen habe.

Ich kann dies machen.

Oder jenes.

Es ist immer falsch.

Für andere gibt es Entschuldigungen.

Für mich nie…

Ich lächle bitter.

Ich kenne eine Diebin.

Die Narrenfreiheit genießt.

Sie musste sich noch nie verantworten.

Für ihr Tun.

Ihre lachhaften Ausreden.

Ihre konstruierten Geschichten.

Beleidigen meinen Verstand.

Aber ich habe nicht zu entscheiden…

In ein paar Jahren.

Da weiß ich dann.

Wofür es gut war.

Vielleicht.

Und warum ich diese Frau ertragen muss.

Jetzt…

 

Oft.

Da plagt mich das Gefühl.

Dass ich im Leben scheitere…

Sind es wirklich krause Gedanken?

Die ich pflege?

Nein.

Das Leben gibt mir schon die Antworten.

Die mich bestätigen.

Oft ganz unerwartet.

Es sind die anderen.

Die mir ihre Denkweise implantieren möchten.

Und ich.

Zerrissen.

Zwischen Harmoniesucht und Schuldgefühlen…

Aber so falsch ist es nicht.

Was ich denke und tue.

Auch wenn ich oft verbittert bin.

Und Angst habe.

Vor meiner eigenen Courage…

Es ist nicht falsch.

Denn es ist mein Leben…

 

Ich blicke auf die Uhr.

Es ist wieder spät geworden.

Ich bin auch müde.

Aber ich will nicht zu Bett gehen.

Ich fürchte mich.

Vor meinen Träumen.

Ich fürchte mich.

Vor den nächsten Tagen.

Vor dem was kommen mag…

Nichts ist so schlimm.

Wie die Furcht davor.

Ich weiß.

Und darum geißle ich mich.

Mit all den Gedanken.

Doch eines weiß ich.

Das Chaos in mir.

Es hat seine Ordnung.

Verborgen.

Im Ganzen.

Und die.

Die ihre Ordnung repräsentieren.

Nach außen hin.

Die verbergen geschickt.

Den Fehler im System.

Der sich durch die Ordnung schleicht.

Wie ein Missakkord.

In einem Musikstück…

 

 

Vivienne

www.aus-den-tiefen-meiner-seele.com

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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