Michael Antonius

Die Hochzeitsschar

 

Die späte Sonne lädt mich ein

ein wenig zu verweilen

drum leg ich mich ins weiche Gras

ich muss mich nicht beeilen

 

Noch höre ich den Bienen zu

die in den Blüten summen

doch immer leiser werden sie

bis sie dann ganz verstummen

 

Statt dessen dringt Musik zu mir

so fröhlich und verwegen

schon kommt mir aus dem Tannenwald

die Hochzeitsschar entgegen 

 

Sie kommen schnurstracks auf mich zu

voran die Musikanten

danach die Elfenkönigin, mit ihren Abgesandten

das Hochzeitspaar froh und verliebt in einem goldenen Wagen

gezogen von zwei Kobolden, die bunte Kleider tragen

 

Ein zweiter Wagen prall gefüllt

mit Speisen und Getränke

und links und rechts Waldameisen

sie tragen die Geschenke

der Herr der Lüfte bläst zum Gruß

ein dreifacher Salut

die Lerche singt ein Hochzeitslied

weil sie es gerne tut

 

Ein kleiner Wicht mit Rauschebart

vor meiner Nase steht

streut Goldstaub aus dem Ledersack

inmitten auf den Weg

so zieht die Schar an mir vorbei

verschwindet in der Ferne

ich würde gern mit ihnen ziehen

denn feiern tu ich gerne

 

Die Sonne sanft den Hügel küsst

die Nacht schickt ihre Boten

der Tau sich auf die Wiesen legt

ich muss mich langsam sputen

noch halb im Schlaf so möchte ich

am liebsten hier verweilen

doch leise kommt die Dunkelheit

jetzt muss ich mich beeilen

 

Der ganze Wald im goldenen Licht von hellem Schein umsäumt

das war bestimmt der kleine Wicht

ich hab doch nicht geträumt

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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