Horst Rehmann

Mein Telefon

 

Ständig schellt bei mir das Telefon,

dieses nervige, verflixte Ding,

sitz ich früh morgens auf dem Thron,

tönt im Flur das Klingelingeling.

 

Die Hose unten an den Knöcheln,

und bis zur Hüfte völlig nackt,

vernehm am Hörer ich ein Röcheln,

das plötzlich endet mit ´nem Knack.

 

Beim Frühstück klingelt es schon wieder,

mir bleibt doch wirklich nichts erspart,

den an der Strippe mach ich nieder,

mit bösen Worten, knüppelhart.

 

Kaum sitz ich fest in meinem Sessel,

geht das Gebimmel wieder los,

das ist der reinste Hexenkessel,

ich wandre aus nach Barbados.

 

Den Mittagstisch kann ich vergessen,

es klingelt im Minutentakt,

ich trink ´nen Cognac unterdessen,

bevor mich blanker Jähzorn packt.

 

Vierzehn Uhr, ich schalt die Glotze ein,

will heut ´nen Action-Krimi schau´n,

doch klingling, wie könnt es anders sein,

man will mir meinen Film versau´n.

 

Nachts im Bett denk ich, es ist vorbei,

hab mich grad richtig zugedeckt,

da beginnt erneut die Bimmelei,

ein Freund ruft an, der mich gern neckt.

 

So stresst das Telefon seit Wochen,

hält mich von früh bis spät auf Trapp,

es bringt mich jeden Tag zum Kochen,

bald schaff ich diese Kiste ab.

 

Bin ich wirklich mal in großer Not,

und brauche einen Handwerker,

dann ist garantiert die Leitung tot,

oder es streiken die Verstärker.

 

Doch was ändert meine Rage schon,

es ist, wie es schon immer war,

ohne Telefon ist´s monoton,

drum behalt ich es – ist doch klar.

 

Horst Rehmann

21.01.2010

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