Jürgen Berndt-Lüders
Der JetSet-Gag (1?)
Der Grit, ein Weib, enorm gestresst
und unbemannt, karrieregeil,
der gab der Job einmal den Rest.
Da hielt sie ihren Körper feil.
Und plötzlich schien ihr alles leicht
was vorher sie mit dem Verstand
und Selbstbeherrschung nicht erreicht
weil sie’s niemals mit Spaß verband.
Heut’, in der Aristokratie,
(für Luxushuren gar nicht dumm)
ist sie bekannt, begehrt wie nie
und fliegt flott in der Welt herum.
Sie hockt jetzt in der Reihe elf,
Sitz achtundzwanzig, nebenan
sitzt König Frederic himself
ein schon recht angegrauter Mann.
Sie greift ins Netz an seinem Platz.
Selbst das bringt ihn schon aus dem Lot.
Er formuliert schnell einen Satz
und macht direkt ein Angebot.
„Passt auf“, sagt er. „Nehmt Eure Hand
und nutzt sie südlich vom Revers.
Ist, was Ihr findet, relevant
dann machen wir’s zusammen leer.“
„Zu Diensten, Eure Majestät“,
sagt sie zu ihm, hingebungsvoll.
„Ich weiß nicht ganz, wie Ihr das seht:
findet Ihr nasse Hosen toll?“
„Wieso?“, fragt er. „Die Pulle Sekt,
die ich grad vor dem Flug besorgt,
und die ich vor der Crew versteckt,
ist nach wie vor ganz dicht verkorkt .“
Sie sieht sich um ob keiner guckt,
sie schließt die Augen, fasst was an,
das Ding hat nicht einmal gezuckt.
Ist das nun Flasche oder Mann?
Für Männerfleisch ist das zu kalt,
auf sowas fällt sie nicht mehr rein,
doch ist der Mann schon ziemlich alt,
dann kann auch er ‚ne Flasche sein.
Der König macht die Flasche auf,
die Stewardess guckt dabei weg.
Die Sauferei nimmt ihren Lauf.
...erst nach der Landung kommt der Gag.
Der Gag wär sicherlich frivol
und nichts für seriöse Wesen
die täglich hier so würdevoll
von Wetter und Romantik lesen.
... der Gag gehört in ein Gedicht,
doch schreib ich’s, oder schreib ich’s nicht?
Vorheriger TitelNächster TitelIch überlege im Grunde, ob ich die Fortsetzung mal als erotisches Gedicht schreiben sollte. Frivol, prickelnd, nur in Andeutungen und ohne ordinäre, vulgäre Worte. Jürgen Berndt-Lüders, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.01.2010.
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