Klaus Heinzl

Der Fremde im Badezimmer ,,,

So steh ich auf... am Tag, wie diesen.

Mein Weg, gewohnt geh ich ihn wieder,

zum Raum, geziert von hundert Fliesen

und rieche ihn, den lila Flieder.

 

Der Duft, er wurde wohl verbreitet,

von meiner Frau (die vorher stank*).

Auf dass er sich nun hier verbreitet,

ich schweig dazu (will keinen Zank).

 

So steh ich schließlich vor dem Glase,

ein Kasten hängend übern Becken.

(Ein Alibert...) drauf eine Vase

doch plötzlich muss ich mich erschrecken.

 

Nicht weil ein Flieder in der Vase...

Der Duft, er kam von einer Flasche

von ihr entwichen Blütengase,

die ich nun per Geruch erhasche.

 

Es ist der Kerl, den ich sehe.

Er ähnelt jemand den ich kenne.

Was ich hier dennoch nicht verstehe,

er sieht wie ich aus, wenn ich penne.

 

Die Augen hat er halb geschlossen.

Sein Mund ist ebenfalls halb offen.

Der Umstand macht mich teils verdrossen,

doch wiederum auch sehr betroffen.

 

Um diese Zeit schon fremde Kerle?

Verschloss ich gestern nicht das Tor?

Wo ist mein Weibchen, meine Perle,

das Ganze kommt mir spanisch vor.

 

Der Typ, er ist ganz doof am Starren.

Die Faust, sie ist zum Kampf geballt.

Im Schlage muss ich dann verharren,

weil meine Frau...  schreit plötzlich: „HALT !!!“

 

„Es ist doch nur dein Spiegelbild“,

hör ich sie rufen und dann schelten.

Das macht mich wirklich schrecklich wild,

so einen Quatsch lass ich nicht gelten.

 

Erst als mein Handgelenk in Binden,

ich wieder bei Bewusstsein bin.

Kann ich den Sinn im Ganzen finden...

(Der Spiegel jedoch, ... der ist hin)

 

 

Fazit:

Steht auch vor Dir ein Doppelgänger,

dann schlag nicht gleich auf jenen ein.

Denn wartest Du ein wenig länger,

könnt es auch nur Dein Antlitz sein.

 

 

          *Notdurftgerüche infolge vorausgegangenem Hülsenfruchtverzehrs

 

 

kh. 31.01.2010

 

 

 

Diesen Gedicht widme ich meinem Freund Paul G. Uhl.
Er hat mich durch sein gutes Gedicht mit dem Titel NASSRASUR zu diesem Werk inspiriert! Danke Paul!
Klaus Heinzl, Anmerkung zum Gedicht

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