Ingrid Drewing
Der Stammhalter
Fritz Spätzle, Graf von
Sperlingshausen,
geadelt unter Karl dem
Krausen,
legt sehr viel Wert auf
seinen Adel,
drum sollte sein Sohn
ohne Tadel
nun auch den Stammbaum
weiter führen
und sich in Punkto
Nachwuchs rühren.
Zumal man als bedrohte Art
dem Lande immer teurer
ward.
Seine Gemahlin, das stand
fest,
war aus dem allerfeinsten
Nest.
Nur leider war nach einem
Jahr
noch immer kein
Stammhalter da.
Familienkonferenz sollt’s regeln.
Man glaubt es kaum,
Fritz sprach von Vögeln,
und Gräfin Spatz beteuert
sehr,
wie glücklich sie als Oma
wär’.
Sie hoff’, dass in des
Sohnes Nest
sich bald was Kleines
blicken lässt.
Und als besorgte Gräfin
Mutter
verweist sie noch auf
gutes Futter,
impft auch der
Schwiegertochter ein,
sie müsse zart, zugänglich
sein,
damit ihr Sohn ,der
Flattergeist,
nicht, auswärts
zwitschernd, gern verreist.
Das junge Paar, fast
fassungslos,
fragt sich, was schwallen
die da bloß?
Wann, wie und wo wir Junge
kriegen,
das wird sich weisen; froh
wir fliegen
gemeinsam tschilpend durch
die Welt
und leben so, wie ’s uns gefällt.
Angeregt zu diesem Gedicht wurde ich durch Ingmar Drewings Federzeichnung "Family Tree" ,Nightly Sketch Nr.109 (drewing.de)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.02.2010.
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