Heideli

Liebe, Kartoffeln und Zwiebeln

 


Auf dem Bollerwagensitz

Oma Frieda, Opa Fritz

um Kartoffeln, Kohl und Zwiebeln

auf dem Markte anzubieten....

….fuhren früh am Morgen glatt... aus dem Dorfe in die Stadt....

Hüh -hott! Brrrr!

*

 

Bald war fast die Stadt erreicht,

günstig lag man in der Zeit,

und sie meinten, `s wär zu schaffen,

erst mal essen, `n bisschen schlafen....

….Also, sich was Gutes tun! Und ein wenig auszuruh`n....

Schnarch – schnarch...

*

 

Doch auf Opa Fritz, im Grünen,

zu viel warme Strahlen fielen,

Hitze drang in seinen Schoß...

Frieda sah es und schrie los....

….rannte kreischend hin zur Wiese, zu dem Karren voll Gemüse....

Au Weiha!

*

 

Opa Fritz lief mit drei Beinen

hinter Frieda her, der Kleinen,

um den Bollerwagen rum,

das nahm ihm die Oma krumm...

….. „Du brauchst gar nicht so schnell laufen! Erst lass uns den Kohl verkaufen!“....

Oh nein!

*

 

„Herzchen! Frieda! Hier geblieben!

Bleib doch stehn und lass dich lieben!

Heute könnte doch mein Kuss

auch der letzte sein! Und Schluss!....

…..Darum lass es mir gestatten, Dich als Gatte zu begatten!“....

Ach Gottchen!

*


Frieda gleich die Augen tränten

von den Worten, den erwähnten.

Legt verliebt sich auf der Wiese

in den Karren voll Gemüse....

….(Auf dem Markt, wer kann`s verübeln? ….kauften alle Kohl und Zwiebeln!)....

Ach wie schön!

***

(c) Heide, 22.2.2010 

 

 

 

 

 

 

 

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Das kleine Mädchen Brigitte wächst wohlbehütet in einer Großfamilie im katholischen Oberschlesien auf. 1938 siedeln die Eltern mit Brigitte nach Kiel um. Dort wird Ihre Schwester Eva-Maria geboren. 1939 beginnt der Krieg und Kiel wird besonders gebeutelt. Entsetzliche Jahre für das kleine Mädchen. Tag und Nacht Bombenangriffe. Hungersnot und immer die Angst um den Vater. Das Mädchen ist seelisch in einem so schlechtem Zustand, dass die Eltern Brigitte nach Oberschlesien zur Schwester der Mutter schicken. Dort wird sie eingeschult und geht auch in Schomberg zur ersten heiligen Kommunion. In den nächsten Jahren pendelt sie hin und her. Kinderlandverschickung nach Bayern, Kriegserlebnisse in Kiel, danach wieder zurück nach Oberschlesien zur Erholung. Dort aber hat sie große Sehnsucht nach ihrer Schwester und den Eltern und fährt deshalb Weihnachten 1944 nach Kiel zurück. Das ist ihr Glück, denn im Januar 1945 marschieren die Russen in Beuthen ein.
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