Grau in Grau

Die Bäume vor dem Fenster.
Sie wiegen sich im Wind.
Und manchmal.
Da zerrt er an ihnen.
Heftig.
Und sie erzittern.
Wolkenfetzen am Himmel.
In unterschiedlichen Grautönen.
Und die Wiese vor dem Schloss.
Sie wirkt wieder schmutzig braun.
Ein wenig Grün dazwischen.
Es verschwimmt.
Mit den Erdtönen.
Sonntag.
So gar nicht sonntäglich.
Ist meine Stimmung.
Wie die Wolken ist sie.
Düster.
Nur bisweilen.
Da ahnt man einen Hauch Sonne...
Bisweilen...

Verrücktes Leben!
Ich spiele eine Rolle.
Nach außen.
Mache denen etwas vor.
Die ich mir vom Leib halten will.
Distanz.
Eine Mauer.
Wirksam gegen die.
Die keine Grenzen kennen.
Und jeden Garten zertreten.
Distanz.
Sie macht einsam.
Aber sie ist wirksam.
Besser als Vertrauen.
Zu viel Vertrauen...
Die Sonne bricht durch.
Einen Moment.
Und die Szenerie vor dem Fenster.
Sie leuchtet auf einmal.
Wie in andere Farben getaucht.
Dann erlischt das Licht.
Und das Grau schiebt sich vor...

Grau ist meine Maske.
Grau und unscheinbar.
Nur wenn ich sie abnehme.
Dann bin ich.
Wie ich wirklich bin.
Dann zeige ich meine Farben...
Wer darf mein Innerstes sehen?
Nicht jeder.
Ich bin nicht stark.
Wie die Sonne im Sommer.
Die niemanden fürchtet.
Mutig.
Und strahlend schön.
Das bin ich alles nicht.
Ich bin wie die Schnecke.
Die in ihr Häuschen schlüpft.
Wenn man sie verletzt.
Für manchen unwiederbringlich.
Je süßer man spricht.
Desto vorsichtiger werde ich.
Denn eines weiß ich längst.
Am freundlichsten sind die.
Die keine guten Absichten haben.
Und nur sich selbst kennen...

Ein Vogel.
Er flattert über den Dächern.
Entschwindet meinen Blicken.
Und kehrt zurück.
Aber nicht allein...
Zu zweit fliegt sich`s leichter!
Das stimmt.
Aber...
Es muss der Richtige sein.
Gleichklang der Seelen.
Flügelschlag im selben Takt.
1+1=2 ?
Einsam und einsam.
Ist nicht immer zweisam.
Es müssen schon dieselben Vögel sein.
Im Herzen.
Sonst wird das nichts...
Sonst bleibt das Grau.
Das das Leben erdrückt....
Sonst macht man sich was vor!

Vivienne

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