Berni Kestoi

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Bitte – stell mich durch,

häng nicht ein,

häng nicht auf,

Bitte – sei kein Lurch,

sei kein Frosch,

sei kein Schwein!,

Bitte – stell mich durch,

verbind mich – bitte weiter,

Tele-Leiter, per Leiterweitung!,

 

BITTE!!! Stell mich durch,

stell mich durch,

stell mich durch,

Bitte – stell mich durch,

stell mich durch,

oder willst du,

dass ich gleich krepier',

heut und hier,

nur wegen dir!,

 

Also komm schon,

stell mich durch, stell mich durch!!!,

 

Ich steck hier fest – in der Hotline-Warteschleife,

bin zutiefst genervt, dass bald schon Unmut in mir reife,

Ich werd hingehalten, von brutal höflicher Bandstimme,

das macht ungehalten – und raubt mir meine Sinne!,

Und sie fordert mich auf, Zahlentasten zu drücken,

um in dem abgekaterten Spielchen vorzurücken,

Was glaubt ihr denn, wer ihr für mich seid,

mit eurer Lutscher-Hotline, die stiehlt mir meine Zeit,

Denkt ihr nicht, ich hätte auch meinen Stolz und Würde?,

Seid ihr Folterknechte – oder weshalb diese Bürde?,

Wird Zeit, dass euch der Staat endlich hart besteuert,

und ihr eure Inkompetenzen bittesehr mal feuert,

Capischè?,

 

Also bitte, stell mich durch,

lass mich durch,

jetzt mach hin!,

Bitte – aber flott, aber flott,

oh mein Gott!,

 

Ihr glaubt wohl, dass ich so unglaublich, so unendlich reich wie 'n Scheich bin,

darum haltet mich mit eurem Automatik-Hotline-Scheiß hin!,

So 'ne Art Neureicher quasi!,

Aber ihr täuscht euch!,

 

Ich lebe von finanzieller Gnade eures Arbeitsamtes, das mir monatlich unheimlich hohe Summen, im zwei- bis dreistelligen Bereich auf mein schmales Konto überweist!, Das ist soviel Geld, dass es zum luxuriösesten (Über)Leben und Scheißen reicht, wobei ich so reich bin, dass ich nicht recht weiß, wohin mit dem vielen Geld!, Ja, ich hab auch nix Besseres zu tun, als Milliarden Abende nur dazusitzen und mir erkleckliche Summen, Peanuts genannt, auf mein Handyguthabenkärtchen zu laden, um das Geld zu haben, stundenlang in eurer scheiß Hotline zu warten, weil mich das geil macht, wisst ihr?, Dafür verzicht' ich sogar auf Currywurst und Schokolade, um das viele Handyguthaben zu horten, damit ich euch und Konsorten, anrufen kann, weil nur das mir Lebenssinn und Kick gibt, Und ich zahl' schön gern und fleißig, da erst die Zahlungsmoral wichtig ist,

und mein Fresschen danach von niederrangiger Bedeutung ist!,

 

Also – bitte – raubt mir mein Geld!,

 

Mit erschossenen Grüßen im Voraus!

Bin ja glücklicherweise schon lange nicht mehr von Arbeitslosigkeit oder Minijobberei betroffen - und darüber bin ich froher als froh. Kenne aber Freunde, Bekannte und sonstige Leute, die mir ihre Erfahrungen mit dem Abi-Amt zugetragen haben.
Und das sind in jeglicher Hinsicht schlechte. Inkompetenz auf allen Kanälen dort, lahmes Behördentum, bürokratische Paragraphen- und Verwaltungsschieberei.

Seit einiger Zeit gibt es diese dämliche Arbeitsagentur-Hotline = völlig überteuert, grässlich lange, lahme und nervtötende Bandansagen, die einen dazu auffordern, diverse Zahlentasten auf dem eigenen Telefon/dem Handy zu wählen, um in diesem abgekaterten Spiel weiter vorrücken zu können. Irgendwann dann, nach endlosen Minuten oder sogar Stunden wird man dann endlich an einen menschlichen Hotline-Mitarbeiter weitergeleitet, der einem aber auch nicht weiterhelfen kann - und einen im günstigsten Fall direkt an einen echten Arbeitsamtmitarbeiter weiterleitet... Und immer so weiter.

Zugutegehalten dem A-Amt: Es ist nicht die einzige echt nervige Kunden-Hotline, die einen in den hellen Wahnsinn treibt, bevor sie einem scheibchenweise den Verstand wiedergibt.

Hier also meine Abrechnung mit dem Phänomen.
Berni Kestoi, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.03.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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