08.04.2010
Kategorie "Allgemein" (Gedichte)
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rudevicus94

Rüdiger Nazar

heute mal was anderes...die Pest...

Terribilis locus iste

hic Domus Dei Est et Porta

Caeli

Et Vocabitur Aula Dei

Erschreckend...ist dieser Ort.

Hier ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel...

und es wird genannt die Halle Gottes.

Leichengeruch...dahinsiechende Kreaturen

Moder...Fäulnis und Verwesung.

Schwarze Reiter...langsam schreitend...mit ihren hölzernen Rasseln...

Masken des Raben Schnabels gleich ...

mit Knoblauch gefüllt...

den Zweck nicht erfüllend

gespenstig

der Tod ist im Lande.

Schaurig...gespenstergleich...

ziehen sie durch Dorf und Land.

Ihrer Spur folgt ein absolutes ...NICHTS...

Menschen in Lumpen gekleidet

das Fleisch am Knochen hängend

stehen...liegen...und faulen dahin.

Eine Mutter...hält ihr Kind in Armen...

es ist schon seit Tagen tot...

sie will es nicht sehen.

Eingefallene Augen...in schwarzen Höhlen

blutunterlaufen

sehen das geschehene

und verstehen es nicht.

Herr...warum hast du uns verlassen ?

Jemand lacht laut los

das Lachen des Irrsinn`s...

er kann sich glücklich schätzen...

es ist wie ein Traum.

Feuer lodern auf

es riecht nach Braten...

aufgetürmte Kadaver...menschliche brennen...

unwillkürlich vor Hunger

läuft einem das Wasser im Munde.

Ätzender Qualm

übel riechend

erfüllt die Lungen...des berstens nahe.

Bitte Gott...laß mich dieses nicht mehr ertragen...

habe Mitleid und erlöse mich von meinem Leiden.

Domine Deus in simplicitate

cordis mei laetus obtuli universa.

Herr....mein Gott...mit aufrichtigem Herzen

und voller Freude

habe ich alles zum Opfer gebracht.

Auszug aus "Homo incognita"rudevicus 94

rudevicus@gmx.de

08.April 2010

Wie gut daß es diese Geisel der Menschheit heute nicht mehr gibt.Aber dafür haben wir andere...

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Leserkommentare (13)

Lieber Rüdiger.

Mögen wir nicht daran denken, das dieses erneut Passieren kann. Aber wie Du sagst, Heute haben wir anderes, womit wir, oder gegen die wir Kämpfen müssen.

Liebe Grüße in den Morgen, Helmut

hansemann08.04.2010

Lieber Rüdiger,
ein Schauer jagt über meinen Rücken. das
ist tiefes Mittelalter und das macht mir
Angst.
Eine sehr dunkle Zeit, wo Gott sich wohl
von dem Menschen losgesagt hat.
Dennoch sehr interessant geschrieben.
Herzlich grüßt Dich Simone

Simone Wiedenhoefer08.04.2010

Lieber Rüdiger natürlich haben wir jetzt andere. Schlägst Du einer Geisel den Kopf ab kommen sieben andere nach.
Deine Zeilen gehen unter die Haut...
Grüße Dich
Wally

Walburga08.04.2010

Rüdiger, das geht unter die Haut! Sehr gut geschrieben! Ich werde es mir noch mal langsamer durchlesen!
Seuchen, Kadaver....
Heute Nacht habe ich eine Sendung gesehen, in der Wissenschaftler erklärt haben, dass im Mensch um die 10 BILLIONEN Geziefer leben. Über 2 Kg tragen wir mit uns herum.
Hab heute morgen darüber einen limerick gemacht, aber den will ich doch lieber nicht hier reinstellen! ;-)
Liebe Grüße sendet Dir heide

heideli08.04.2010

In der Tat, Rüdiger! Hart, aber wohl wahr. Liebe Grüße von RT.

rainer08.04.2010

Lieber Rüdiger!
Fehlt nur noch ein schaurig hallender gregorianischer Gesng, um das Stimmungsbild auch akustisch abzurunden....
Atmospärisch auf jeden Fall ein gelungenes
Gedicht, dazu, soviel ich sehe, fehlerfreies Latein, Chapeau, herzlich, Heino.

hsues08.04.2010

Ich denke dass es sie schon noch in gemilderten Formen gibt in Afrika und ja wie man im letzten Jahr in den News gelesen hatte in Russland! Ob dies stimmt? Dennoch, sie radierte alles vom Boden!!! Liebe Grüße
Franz und Herzblatt

FranzB08.04.2010

Das Gedicht könnte eine Szene aus einem Monumentarfilm sein. Alles läuft bildlich vor dem inneren Auge ab.
Grausam, gruselig, düster. Mir gefällt der Schreibstil.Nur mit dem Latain da hapert es bei mir. Ich kanns zwar lesen, aber verstehen is nich:o)

Mit lieben Grüßen
Britta

Die Lilie08.04.2010

Lieber Rüdiger!
Wir können jeden Tag dankbar sein, wenn
es uns gut ergeht.
Es gibt doch schreckliche Krankheiten,
die man nie ausschließen kann.
Nachdenkliche Zeilen von dir.
Herzliche Abendgrüße von
Horst + Ilse

Malerin08.04.2010

Lieber Rüdiger, das hast du so real beschrieben...dass mir die Gänsehaut lief... Zum Glück leben wir nicht in dieser Zeit..sie war auch ohne Pest schon bedrückend genug...wirklich gut geschrieben. Ganz liebe Grüße von Gabriela.

Seele08.04.2010

Lieber Rüdiger,

apokalyptische Zeilen, die einem erschaudern lassen.. dagegen ist mein Traumbild, das ich heute einstelle ein Nichts...

Liebe Grüße
Faro

hansl08.04.2010

Lieber Rüdiger,

Du hast recht, es gibt andere, die wir selbst züchten mit dem ewigen Drang: Vorwärts mit neuen Ideen abwegig von der Natur.

Latein kenn ich nicht. Schön, dass du es übersetzt hast.

Herzlich grüßt
Karl-Heinz

Goslar09.04.2010

Lieber Rüdiger, eine sehr gute Nachempfindung dieser Pestbeule für die Menschheit. Du hast auf die neue Pest, in anderer Form,hingewiesen. Liebe Grüße Norbert

norbert wittke09.04.2010

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